100 Jahre Staatsschule

Feier für eine Bildungsstätte im Wandel der Zeiten

Feier für eine Bildungsstätte im Wandel der Zeiten

Feier für eine Bildungsstätte im Wandel der Zeiten

Jan Sternkopf
Jan Sternkopf Journalist
Apenrade/Aabenraa
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Die 100-Jahr- Feier zum Bestehen der Apenrader Staatsschule (Aabenraa Statsskole) musste wegen Corona um ein Jahr verschoben werden. Dann gab es aber auch einen weiteren Grund zum Feiern, denn gleichzeitig konnte die neue Aula eingeweiht werden. Foto: Jan Sternkopf

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Die Apenrader Staatsschule feierte ihr 100-jähriges Bestehen mit der Einweihung der neuen Aula. Die Schule wurde 1904 in deutscher Zeit errichtet, und natürlich wird auch dieser Teil der Geschichte in der Jubiläumsschrift beschrieben.

Die erste Abiturientin der Apenrader Staatsschule (Aabenraa Statsskole) hieß Dorothea Maria Mathiesen. Sie war auch die einzige Schülerin, die im Jahr 1921 den Schulabschluss machte, ihre männlichen Klassenkameraden waren entweder gestorben oder galten als vermisst. Der Erste Weltkrieg zog nämlich noch seine grausame und traurige Spur.

Das Jahr 1920 gilt als Geburtsjahr der dänischen Staatsschule. Weil aber Corona im vergangenen Jahr eine Jubiläumsfeier unmöglich machte, wurde eine offizielle Veranstaltung verschoben.

Am Freitag war es dann endlich so weit. Und dann gab es gleich noch einen weiteren Anlass für Reden und Sekt, weil gleichzeitig eine bauliche Erweiterung der Aula eingeweiht werden konnte.

Die Institution ist älter als 100 Jahre. Davon zeugt die Festschrift, die zum Jubiläum erstellt worden ist.

Als Königliche Realschule Apenrade wurde das Gebäude 1904 errichtet und hat somit lange vor Dorothea Maria Mathiesen Schüler unterrichtet.

„Man könnte meinen, wir wären mit einer 100-jährigen Geschichte über die Schule an der Forstallée dann etwas zu spät dran“, so die jetzige Rektorin Lone Mailandt-Poulsen.

Die Jahre 1904 bis zur Volksabstimmung 1920 haben jedoch auch ihren berechtigten Platz in den Annalen gefunden, betont Lone Mailandt-Poulsen, besonders mit Blick auf das jetzige gute und entspannte Verhältnis zwischen deutsch und dänisch im Grenzland.

Die Entwicklung der Schule spiegelt ja eben die Entwicklung im Grenzland wider, bemerkt sie.

Und Dorothea Marie Mathiesen? Sie machte 1924 ihr Examen als Bibliothekarin und fügte später eine Universitätsausbildung als Philologin hinzu.

Bereits im Jahr darauf – also im Schuljahr 1921-22 war die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 16 gewachsen.

Im Jubiläumsjahr 2020 wurden rund 880 Schüler von 80 Lehrkräften unterrichtet.

Musiklehrer Søren Marcussen lauscht den Darbietungen der Schüler, die ein Chor- und Orchesterwerk über „Dorothea", die erste Schülerin der Staatsschule, aufführen. Foto: Jan Sternkopf
Bürgermeister Thomas Andresen war unter den Gästen bei der Jubiläumsfeier. Foto: Jan Sternkopf
Die neue Aula hat eine top-moderne Lautsprecher-Anlage erhalten. Nutznießer sind vor allem die musizierenden Schüler der Staatsschule. Foto: Jan Sternkopf
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