Anke Haagensen und Dirk Andresen erzielten bei den Kirchengemeinderatswahlen vor vier Jahren in Tondern ein überzeugendes Ergebnis. 

Mit den meisten persönlichen Stimmen wurde Dirk Andresen wiedergewählt. Er hätte Vorsitzender werden können, überließ diesen Posten dem amtierenden Vorsitzenden Torben Frederiksen, der in der Wählergunst knapp vor Anke Haagensen landete.

Sowohl Dirk Andresen, Torben Frederiksen als auch Anke Haagensen stellen sich erneut dem Votum der Wählerinnen und Wähler, wenn am Dienstag, 17. September, der neue Gemeinderat gewählt wird. 

Das Erfolgsduo kommt aus den Reihen der deutschen Minderheit. Gleiches tut Jørn Vestergaard, der als Kirkeværge für die kirchlichen Immobilien zuständig ist und diesen Posten jahrelang umsichtig bestritten hat. Er wurde in der zu Ende gehenden Wahlperiode auch Mitglied des Gemeinderats, als er als Stellvertreter für Henrik Svane nachrückte. Jørn Vestergaard ist bereits in früheren Jahren Mitglied des Kirchengremiums gewesen. Nun will er sich erneut als Kandidat zur Verfügung stellen.

Mit ihren 61 Jahren ist Anke Haagensen das jüngste Mitglied des Gemeinderats. „Wir hoffen natürlich, dass sich auch jüngere Interessierte zur Verfügung stellen.“ Die kleiner werdenden Gemeindeteile seien eine Herausforderung. Bei sinkenden Mitgliederzahlen sinken auch die Kirchensteuern, was den Unterhalt der vielen und historischen Immobilien der Kirche schwieriger mache.

Ausschließlich Positives habe sie über die Zusammenarbeit im Gemeinderat in den vergangenen vier Jahren zu berichten. 

„Es hat nicht die Spur nationaler Konflikte gegeben. Wir haben die ganze Gemeinde im Blick“, unterstreicht die Journalistin des „Nordschleswigers“. 

Die gute Zusammenarbeit hätte Dirk Andresen und sie auch zum Weitermachen motiviert. „Und Jørn ist vermutlich wieder auf den Geschmack gekommen, im Gemeinderat mit Stimmrecht zu arbeiten“, glaubt sie.

„Und wir sind der festen Überzeugung, dass wir Nützliches zu der Arbeit im Gemeinderat beitragen können“.

Wahlvorgang ab 19 Uhr

Der Wahlvorgang beginnt um 19 Uhr im Gemeindehaus Brorsonhaus und nicht wie vor vier Jahren in der Christkirche. Damals fiel die Wahl wegen des coronabedingten Abstandhaltens auf die Kirche. Trotz der Pandemie nahmen ungefähr 120 Personen teil.

Dass in diesem Jahr das Gemeindehaus für den Wahlvorgang gewählt wurde, erklärt der Vorsitzende Torben Frederiksen: „Es ist aus praktischen und technischen Gründen einfacher. In der Kirche gibt es kein Internet, und das ist wegen der digitalisierten Form der Wahl nötig. Falls, wie 2020, wieder mehr als 100 Wählerinnen und Wähler kommen sollten, haben wir ein Problem“, so Torben Frederiksen.

Vorsitzender will weitermachen

Er verrät, dass er eine Wiederwahl annehmen würde. Dies hat Christine Lassen als Gemeinderatsmitglied bereits definitiv abgelehnt. „Wer kandidiert und aus dem jetzigen Rat ausscheidet, wird erst am Wahlabend bekannt gegeben. Wer kandidieren will, muss physisch anwesend sein. Noch am Wahlabend können neue Kandidatinnen oder Kandidaten dazukommen“, erläutert Frederiksen weiter.

Da die Gemeindeteile kleiner werden, wird der Gemeinderat mit zehn Mitgliedern einen weniger als 2020 zählen. 

In der Kommune Tondern gibt es 30 Kirchengemeinden, verteilt auf 15 Pastorate und 28 Gemeinderäte.