Deutsche Minderheit

„Bei uns gibt es Flæskesteg so lange ich denken kann“

„Bei uns gibt es Flæskesteg solange ich denken kann“

„Bei uns gibt es Flæskesteg solange ich denken kann“

Hanna Pauline Wetzel Portrait
Hanna Pauline Wetzel
Apenrade/Aabenraa
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Semira Werner weiß schon, was an Weihnachten auf den Tisch kommt. Foto: Hanna Pauline Wetzel

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Ob Rotkohl, Fleisch oder Fisch? „Der Nordschleswiger“ hat sich im Kollegium der Deutschen Privatschule Apenrade umgehört. Was isst die Minderheit an den Festtagen?

Lehrerin Semira Werner muss sich um die Gestaltung ihres Weihnachtsessens meist keine Gedanken machen. „Bei uns gibt es Flæskesteg so lange ich denken kann.“ Das war und ist schon immer so. Auch seitdem sie ihren eigenen Haushalt hat und Semira gar kein Fleisch mehr isst. „Mein Lebensgefährte isst den immer gerne und die anderen auch.“ Die anderen, das sind Semiras Vater und die Schwiegereltern. Sie freut sich dagegen besonders auf den Rotkohl, die Kartoffeln und die braune Soße, erzählt die Klassenlehrerin mit strahlenden Augen. Dazu wird noch der sahne-aufgerührte Weißkohl serviert. 

Doch damit nicht genug, denn bezüglich des Weihnachtsessens sind in diesem Jahr drei Gänge geplant. Es gibt Suppe als ersten Gang, Flæskesteg als zweiten und als Nachtisch Risalamande. Dies ist ein Reisbreigericht, das mit Sahne untergerührt ist. „Das machts gemütlich“, so Semira. 

Bei Berit Kynde ist die Gans Tradition – und das schon seit 20 Jahren. Foto: Hanna Pauline Wetzel

Viel Tradition bei den Kyndes 

Seit 20 Jahren gibt es Gans bei der Familie Kynde. „Die schmeckt gut“, meint Lehrerin Berit Kynde. Sie kocht jedes Weihnachten für ihre Familie und die erwachsenen Kinder. Bei 100 Grad kommt die Gans am Morgen in den Ofen, und verlässt diesen erst zehn Stunden später wieder. „So schmeckt die Gans besser“, verrät Berit. 

Traditionell serviert sie neben der Gans noch Kohl, weiße und süße Kartoffeln, Rote Bete und noch vieles mehr. 

Florian Birkenheyer lebt bereits seit drei Jahren an Weihnachten vegetarisch. Foto: Hanna Pauline Wetzel

Einen ganz anderen Weg beschreitet Kollege Florian Birkenheyer. „Bei uns gibt es vegane Ente mit Rotkohl und Kartoffeln.“ Seit mittlerweile drei Jahren bereitet er ein vegetarisches Menü zu Weihnachten vor. Die vegane Ente ist aus Tofu. „Sie schmeckt aber genauso wie eine Ente“, verrät Birkenheyer mit einem Zwinkern in Richtung der skeptischen Kolleginnen und Kollegen.

Vegetarisches Essen, das ist kein Neuland für Birkenheyer. Seine Frau und er leben seit fünf Jahren vegetarisch. „Wegen der Tiere und der Umwelt zuliebe“, erklärt der 33-Jährige. Seine vegane Ente wird mit Rotkohl und Kartoffeln serviert. 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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