Kriminalität

Fehldeutung führte zu Brückensperrungen

Fehldeutung führte zu Brückensperrungen

Fehldeutung führte zu Brückensperrungen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Die große Polizeiaktion am Freitag sorgte für kilometerlange Staus in Dänemark. Nach Lage der Dinge war es ein falscher Alarm, der zu 30 km langen Staus führte.

Die Polizei hat am Sonnabendmittag erste Informationen zum Hintergrund des massiven Polizeieinsatzes auf Seeland am Freitag preisgegeben. Demnach befürchtete der polizeiliche Nachrichtendienst  PET einen Angriff auf einzelne Personen, zu deren Identität die Polizei keine weiteren Angaben machte. Die Personen wurden in Sicherheit gebracht.

Der schwarze Volvo mit schwedischen Kennzeichen war nun aber anscheinend  doch der Auslöser der Aktion. Laut Chefinspektor Jørgen Bergen Skov tauchte der besagte Wagen in der Nähe des Ortes auf, an dem die  bedrohten Personen sich aufhielten. Die Art und Weise, wie der Volvo auftauchte, ließ die Polizei einen Angriff befürchten. Diese Einschätzung aber erwies sich als verkehrt. Skov verteidigt den Großeinsatz: „Wir hätten einen Fehler begangen, wenn wir nicht reagiert hätten." Danmarks Radio nach sind die Personen in dem Volvo in andere kriminelle Taten verwickelt, sind nach bisherigen Kenntnisstand aber nicht in den Bedrohungsfall involviert.

Wie berichtet, hatte die Polizei am Freitag kurz vor 14 Uhr die Brücken über den Øresund und den Großen Belt gesperrt – letztere in beiden Richtung, die Brücke über den Øresund in Richtung Schweden. Auch die Fährverbindungen Rødby-Puttgarten, Gedser-Rostock und Helsingør-Helsingborg wurden unterbrochen. Die Insel Seeland wurde damit nahezu isoliert. Am Freitagabend rollte der Verkehr wieder, doch hatte er sich kilometerweit aufgestaut.

Dem Sender TV2 sagte Hans Jørgen Bonnichsen, ehemaliger operativer Leiter des polizeilichen Nachrichtendienstes PET, er sei 41 Jahre in Dienst gewesen und habe eine solche Polizeiaktion nicht erlebt.

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