Ein anonym verbreitetes Plakat, das seit Anfang der Woche vor allem über „WhatsApp“ und soziale Medien geteilt wurde, hatte es in sich. Darin wurde dazu aufgerufen, die Grenzübergänge nach Dänemark für „mindestens 48 Stunden“ zu blockieren.

Wäre dieser Aufruf in die Tat umgesetzt worden, hätte das für ein Verkehrschaos südlich der Grenze sorgen können, wenn der Güterkraftverkehr nach dem Sonntagsfahrverbot wieder anrollt und spätestens am Montagmorgen tausende Pendler wieder ihre Arbeitsstellen erreichen müssen.

Keine Blockadeaktion am Sonntagabend

Doch an keinem der drei Grenzübergänge im Bereich Flensburg, die sich im Verlauf der B200 bei Wassersleben, am Ochsenweg in Harrislee und auf der Autobahn 7 bei Ellund befinden, war am Sonntagabend bis 22.45 Uhr eine Blockadeaktion zu erkennen. Der Verkehr konnte die Kontrollstellen störungsfrei passieren.

Die Polizei, die bereits im Vorfeld angekündigt hatte, sich auf einen Einsatz vorzubereiten, war an den Grenzübergängen nicht mit einem sichtbaren Aufgebot vor Ort. Auch die dänische Polizei verzichtete auf die Kontrolle einreisender Fahrzeuge.

Blockade wäre wohl schnell aufgelöst worden

Weiterhin ist unklar, wer der Verfasser des Aufrufs war und warum für einen Protest gegen die deutsche Regierung nun die dänischen Grenzübergänge blockiert werden sollten. Der Kreis Schleswig-Flensburg, der als Versammlungsbehörde zuständig gewesen wäre, hatte bereits im Vorfeld angekündigt, eine nicht genehmigte Blockade von der Polizei auflösen zu lassen.