Landwirtschaft

Schweinepest: „Die Situation in Dänemark ist eine andere“

Schweinepest: „Die Situation in Dänemark ist eine andere“

Schweinepest: „Die Situation in Dänemark ist eine andere“

kj
Kopenhagen/Berlin
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Die Afrikanische Schweinepest ist in deutschen Ställen angekommen. Foto: Amber Kipp/Unsplash

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Nachdem die ersten Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Hausschweinen entdeckt wurden, mahnt der tierärztliche Direktor des Landwirtschaftsverbandes Landbrug & Fødevarer, Jens Munk Ebbesen, zur Ruhe.

In Deutschland hat die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals auf Hausschweine in Nutzbeständen übergegriffen.

Labore haben das Virus bei einem Bio-Betrieb im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße mit rund 200 Schweinen sowie bei einem Kleinsthalter mit zwei Tieren im Landkreis Märkisch-Oderland im selben Bundesland nachgewiesen.

Um die beiden Betriebe sollen jetzt Schutzzonen und Überwachungszonen eingerichtet werden. Sämtliche Tiere in den beiden Beständen würden getötet und unschädlich beseitigt.

Die Risikobewertung ist jetzt nicht anders als früher, aber wir müssen immer wachsam sein.

Jens Munk Ebbesen, Landbrug & Fødevarer

Keine Wildschweine in Dänemark

Die Sorge, dass sich die Afrikanische Schweinepest in Dänemark ausbreitet, ist weiterhin groß. Der tierärztliche Direktor des Landwirtschaftsverbandes Landbrug & Fødevarer, Jens Munk Ebbesen erklärt, was die Fälle bei Nutztieren für Dänemark bedeuten: „Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, dass es in Dänemark keine Wildschweine mehr gibt. Durch die Weitsicht, die wir mit der Errichtung von Zäunen an der Grenze bewiesen haben, sind wir im Moment in einer etwas anderen Situation als Deutschland.“

Er führt weiter aus: „Die Risikobewertung ist jetzt nicht anders als früher, aber wir müssen immer wachsam sein – sowohl gegenüber dem Wildschwein als auch gegenüber der Frage, ob der Mensch die Krankheit verbreitet. Deshalb ist es wichtig, dass die Industrie den guten Infektionsschutz, den wir in Dänemark haben, weiterführt.“

Dänemark versucht mit dem Abschuss der Wildschweine, eine Ausbreitung der Schweinepest im Land zu verhindern. Die Seuche kann sich durch infizierten Essensabfall ausbreiten, den Wildschweine fressen, sich anstecken und die Krankheit verbreiten.

Infektionsfälle in Deutschland

Seit fast einem Jahr grassiert das Virus auch in Deutschland, betroffen waren bislang allerdings nur Wildschweine.

Die Schweinepest ist für Menschen ungefährlich. Für Schweine ist das hochansteckende Virus aber in der Regel unheilbar und tödlich. Eine Impfung gibt es bislang nicht.

Landwirte und Masttierhalter fürchteten daher schon lange, dass die Krankheit von den Wildtieren auch auf Nutzschweine übergreifen würde.

 

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