Umwelt
Massiver Sauerstoffmangel in Nordschleswigs Förden hält an
Massiver Sauerstoffmangel in Nordschleswigs Förden hält an
Massiver Sauerstoffmangel in Nordschleswigs Förden hält an
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Die Lage in den dänischen Binnengewässern entspannt sich in diesem Jahr nur langsam. Im Oktober war eine Fläche betroffen, die fünf- bis siebenmal so groß war wie in den Vorjahren.
Die Förden in Nordschleswig haben auch im Oktober weiterhin nach Sauerstoff geschnappt.
Üblicherweise entspannt sich die Lage im Laufe des Herbstes, aber in diesem Jahr geschieht das im südlichen Kleinen Belt und den angrenzenden Förden nur langsam. Das zeigt der jüngste Sauerstoffschwundbericht des Zentrums für Ecoscience (DCE) an der Universität Aarhus.
Giftiges Gas
In sämtlichen Förden Nordschleswigs herrscht weiterhin starker Sauerstoffschwund. Besonders ernst ist die Lage in der Flensburger Förde und dem angrenzenden Nübelnoor.
„Bei beiden Besuchen im Oktober wurde im inneren Teil der Flensburger Förde starker Sauerstoffmangel im unteren Teil der Wassersäule, Sauerstofffreiheit am Boden und Austritt von Schwefelwasserstoff festgestellt“, schreibt das DCE in seinem Bericht.
Schwefelwasserstoff ist ein Anzeichen von besonders starkem Sauerstoffschwund. Das Gas ist für die Lebewesen in den Gewässern giftig. In dieser Situation kann am Meeresboden kein Leben existieren.
Ein so langer Zeitraum mit sehr schlechten Sauerstoffverhältnissen auf großen Flächen hat umfassende ökologische Folgen.
DCE
In der Apenrader Förde stellte das DCE auch im Oktober starken Sauerstoffschwund fest, und in der Haderslebener Förde sind „die Sauerstoffverhältnisse seit Juli stabil schlecht“. Nur im nördlichen Teil des Alsensund und der Genner Bucht hat sich die Situation im Vergleich zum September entscheidend gebessert.
Rekordgroße Flächen betroffen
Landesweit war im Oktober die fünf- bis siebenfache Fläche, verglichen mit Oktober 2021, 2022 und 2023, von Sauerstoffschwund betroffen.
„Seit August sind die Verhältnisse für bodenlebende Tiere, Fische und Pflanzen ausgesprochen kritisch gewesen. Ein so langer Zeitraum mit sehr schlechten Sauerstoffverhältnissen auf großen Flächen hat umfassende ökologische Folgen“, so der DCE-Bericht.
Im September stellten die Aarhuser Forschenden den umfassendsten Sauerstoffschwund seit 22 Jahren fest.
Derzeit verhandelt die SVM-Regierung mit den Parteien über ein Paket zur Minderung der Klima- und Umweltbelastung durch die Landwirtschaft. Die Verhandlungen über das grüne Dreierabkommen sind jedoch derzeit festgefahren. Vier Oppositionsparteien werfen der Regierung vor, sie wolle die Stickstoffbelastung durch die Landwirtschaft nur unzureichend begrenzen.