Kriminalität

Zwei Jahre nach Steinwurf bei Odense: Nellis Mörder weiterhin auf freiem Fuß

Zwei Jahre nach Steinwurf bei Odense: Nellis Mörder weiterhin auf freiem Fuß

Zwei Jahre nach Steinwurf bei Odense: Nellis Mörder weiterhin auf freiem Fuß

jt
Odense
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Die Autobahnbrücke bei Odense. Foto: Sonny Munk Carlsen/Ritzau Scanpix

2016 wurde die 33-jährige deutsche Mutter Nelli Gosmann von einem Stein, der von einer Autobahnbrücke über der E20 auf Fünen geworfen wurde, getötet. Der Fall ist weiterhin ungeklärt.

Der Familienurlaub hatte ein trauriges Ende, als sich die deutsche Familie Gosmann am 21. August 2016 auf der E20 auf Fünen auf dem Heimweg befand. Eine 30 Kilogramm schwere Betonfliese zerschmetterte die Windschutzscheibe des Familienautos und tötete die 33-jährige Mutter, Nelli Gosmann, und verletzte den Vater Andreas schwer. Der fünfjährige Sohn Alexander kam mit leichten Verletzungen davon, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Die Polizei auf Fünen untersucht weiterhin den Fall, tappt aber nach wie vor im Dunkeln. „Wir werden uns melden, wenn wir Neuigkeiten haben. Das haben wir aber gerade nicht und brauchen deshalb Arbeitsruhe“, so die Kommunikationsmitarbeiterin der Polizei, Charlotte Nyborg.

Über 1.200 Hinweise

Die Polizei hat bisher über 1.200 Hinweise aus der Bevölkerung bekommen. Vor Sommeranfang waren 800 Personen vernommen und 150 Speichelproben untersucht worden. Kurz vor Weihnachten 2017 berichtete die Polizei über einen möglichen Schritt zur Aufklärung des Falls. Ein DNA-Vergleich konnte den Steinewerfer von der Autobahnbrücke mit drei weiteren Fällen von Vandalismus im Odenser Stadtteil Tarup verbinden.

Die DNA-Proben stammten von Steinen, einer Dose Schnupftabak und dem Geländer an der Autobahnbrücke. Zwei verschiedene DNA-Spuren wurden gefunden, weshalb die Polizei von zwei Tätern aus dem Raum um Tarup ausgeht

Obwohl der Vater Andreas den Steinwurf überlebte, muss er für den Rest seines Lebens mit schweren Behinderungen leben. Er ist blind, hat Gedächtnisprobleme und ist rund um die Uhr auf Pflege angewiesen. Der heute siebenjährige Sohn wohnt bei seiner Oma, weil der Vater nicht im Stande ist, sich um den Jungen zu kümmern.

Der Steinwurf, der das Familienleben der Familie Gosmann zerstörte, ist kein Einzelfall in Dänemark. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Steine von Autobahnbrücken geworfen. Der jüngste Fall ereignete sich am vergangenen Sonnabend, wo ein Auto bei Vordingborg von einem Stein getroffen wurde.

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