Kriminalität

Alle vier Tage eine Bombendrohung in Dänemark

Alle vier Tage eine Bombendrohung in Dänemark

Alle vier Tage eine Bombendrohung in Dänemark

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Bombendrohung im Frühjahr 2017. Foto: Scanpix

91 Mal hat es im vergangenen Jahr eine Bombendrohung in Dänemark gegeben. Das ist ein deutlicher Anstieg. Explodiert ist allerdings nichts. Die Motivation hinter den Drohungen kann ganz unterschiedlich sein, berichtet ein Polizist.

91 Mal hat es im vergangenen Jahr eine Bombendrohung in Dänemark gegeben. Das ist ein deutlicher Anstieg. Explodiert ist allerdings nichts. Die Motivation hinter den Drohungen kann ganz unterschiedlich sein, berichtet ein Polizist.

„In eurem Krankenhaus geht in ein paar Stunden eine Bombe hoch“ – so der Text in einer E-Mail, die vergangenes Jahr beim Uniklinikum Odense einging. Wie eine Analyse der Reichspolizei zeigt, war dies nur eine von insgesamt 91 angezeigten Bombendrohungen im Jahr 2016. Fast jeden vierten Tag hat es also irgendwo in Dänemark eine Bombendrohung gegeben. 2015 waren es noch 61 Fälle.

Insbesondere im Großraum Kopenhagen und auf Fünen mit seiner Metropole Odense gab es zahlreiche Drohungen. Die sind nicht nur wegen der auf sie folgenden Anspannung ein Ärgernis, berichtet Henrik Justesen von der Polizei von Fünen. „Wenn man so eine Bombendrohung erhält, können größere Gebiete evakuiert werden. Das ist ein riesiges Setup, das da aufgefahren wird“, sagt er.

2014 wurde beispielsweise der Zugverkehr im Hauptbahnhof von Odense zeitweise stillgelegt, die dänischen Staatsbahnen DSB schätzten den entstandenen Schaden auf rund eine Million Kronen.

Vergangenes Jahr hat es an einem einzigen Oktobertag einen ganzen Hagel an Bombendrohungen gegeben. Sie alle stammten von einem Urheber – ein 31-jähriger Kriegsveteran mit posttraumatischem Stresssyndrom, der sich für 18 Bombendrohungen vor dem Gericht in Næstved verantworten muss. Das Urteil wird für Dienstag erwartet. Der Ex-Soldat hatte mit seinen Drohungen unter anderem dafür gesorgt, dass der Flughafen in Aarhus und ein Einkaufszentrum in Slagelse evakuiert wurden.

Die Motive hinter den Drohungen können ganz unterschiedlich sein, berichtet Justesen: „In einigen Fällen halten einige das für spaßig. In anderen Fällen geht es um Leute, einen Groll gegen einen Angestellten der betroffenen Einrichtung hegen. Und dann gibt es noch in der Examenszeit immer wieder Drohungen gegen Schulen.“

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