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Coronavirus: Neue Infizierte in Dänemark

Coronavirus: Neue Infizierte in Dänemark

Coronavirus: Neue Infizierte in Dänemark

Ritzau/hm
Dänemark
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Eine leitende Oberkrankenschwester aus dem Krankenhaus Hvidovre führt die Schutzausrüstung für Ärzte und Krankenpfleger vor, die nötig wird, sollte sich der Coronavirus in Dänemark verbreiten. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

Die Zahl der mit dem Virus ARS-CoV-2 infizierten in Dänemark ist gestiegen. Mehrere Urlauber aus Norditalien wurden positiv getestet. Die Nachrichtenlage in Dänemark im Überblick.

Die Zahl der mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Personen ist in Dänemark am Dienstag auf insgesamt 10 gestiegen. Dies teilte die Behörde für Patientensicherheit mit.

Bei fünf neuen Fällen handelt es sich um Personen, die – voneinander unabhängig – ihre Ferien in Norditalien verbracht hatten und am Wochenende nach Dänemark zurückgekehrt waren. Eine weitere infizierte Person war im Iran. Eine Verknüpfung zu den vier bereits Erkrankten im Königreich besteht offenbar nicht.

Am Montag teilten die Gesundheitsbehörden mit, dass sich in Dänemark 122 Personen in Quarantäne befinden und sich schlimmstenfalls bis zu 500.000 Dänen infizieren könnten, wobei die meisten einen so milden Krankheitsverlauf zeigen würden, sodass sie keine ärztliche Hilfe benötigten.

Bisher weltweit über 90.000 Fälle

Die EU-Seuchenschutzbehörde ECDC zählt am Dienstag weltweit über 90.000 Fälle seit dem 31. Dezember, 3124 Todesfälle sind zu beklagen. In Europa wurden 2455 Infizierte registriert, hier starben 55 Menschen.

Unterdessen rät das dänische Außenministerium von vermeidbaren Reisen nach Norditalien ab. Damit hätten Verbraucher, die eine Pauschalreise, beispielsweise eine Skireise, in die Gebiete gebucht haben, gute Chancen, das Geld erstattet zu bekommen, so Vibeke Myrtue Jensen von der Verbraucherorganisation Tænk. Das Außenministerium nennt die Gebiete Emilia-Romagna, Lombardei, Piemont und Venetien.

Terminabsagen im Krankenhaus

In Dänemark erhielten 70 von 100 Patienten mit Haut- und Geschlechtskrankheiten Terminabsagen vom Universitätskrankenhaus in Aarhus, berichtet TV2 Østjylland. Grund für die Absagen ist die Infektion eines Arztes mit dem neuen Coronavirus; er hatte sich auf einer Konferenz in München angesteckt. Nach Bekanntwerden der Infektion wurden mehrere andere Ärzte im Universitätskrankenhaus, die Kontakt zu dem Kollegen hatten, ebenfalls in Quarantäne gestellt. Dem Sender zufolge werden nun Termine für Patienten verschoben; dringende Fälle sollen aber behandelt werden.

Virus vermindert die Reiselust

Der Ausbruch der Krankheit in Europa hat bereits zu einem starken Rückgang der Reiselust der Dänen geführt. Nach den Worten von Lars Thykier, Direktor des Verbandes dänischer Reisebüros, ist der Rückgang der Reiselust mit der nach dem Terrorangriff am 11. September 2001 vergleichbar.  

Die Versicherungsgesellschaft Gjensidige Forsikring hat eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben, aus der hervorgeht, dass sich zu Jahresbeginn jeder dritte Däne um seine Gesundheit Sorgen machte.

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