Schiffsunglück

Eineinhalb Jahre Haft für britischen Steuermann

Eineinhalb Jahre Haft für britischen Steuermann

Eineinhalb Jahre Haft für britischen Steuermann

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Im Dezember kollidierte die Scot Carrier mit der Karin Høj. Nun ist der britische Steuermann der Scot Carrier verurteilt worden. Foto: Johan Nilsson/Ritzau Scanpix

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Im Dezember vergangenen Jahres kenterte die Karin Høj nach der Kollision mit der Scot Carrier. Deren Steuermann muss nun ins Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung, denn die zwei Seeleute der Karin Høj fanden den Tod.

Das Kopenhagener Stadtgericht hat einen 30-jährigen britischen Seemann wegen fahrlässiger Tötung zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mann hat das Urteil akzeptiert.

Er hatte in einer Dezembernacht vergangenen Jahres als Steuermann Wache auf dem britischen Schiff Scot Carrier, als dieses das dänische Schiff Karin Høj rammte. Die Karin Høj kenterte, auf ihr fanden zwei Seeleute den Tod.

Strafverschärfend sah das Gericht den Umstand an, dass der 30-Jährige Alkohol getrunken hatte. Er soll mindestens 1,15 Promille zurzeit des Geschehens in schwedischen Gewässern gehabt haben.

Er habe das Schiff 15 Sekunden vor der Kollision gesehen, so der Verurteilte. Obwohl er sofort volle Kraft rückwärts gegeben habe, sei die Zeit zu kurz gewesen, um die Kollision zu verhindern. Seinen Worten nach gab es ein dumpfes Geräusch, dann sei sein Schiff nach Backbord gedrängt worden.

Er sei schockiert und verwirrt gewesen, habe dann das eigene Schiff unter Kontrolle bringen können und dann Ausschau nach dem anderen Schiff gehalten, so der Verurteilte.

Abgelenkt und unter Alkoholeinfluss

Gewendet hat die Scot Carrier aber erst eine Viertelstunde später, als der Kapitän auf die Brücke kam und die schwedische Küstenwache forderte, mit dem Kapitän zu sprechen.

Laut Staatsanwaltschaft stand der Steuermann unter Alkoholeinfluss und war abgelenkt, da er über eine App auf seinem Smartphone mit einer Person in Kontakt stand. Die Kollision geschah in einem Seegebiet, in dem, so die Staatsanwaltschaft, besondere Aufmerksamkeit geboten sei.

Bei der Rettungsaktion wurden Schreie vernommen, es konnte aber keine Person geborgen werden. Die Leiche eines dänischen Seemanns fand man im Schiffsinneren, die Leiche des anderen wurde bislang nicht gefunden.

Der 30-Jährige wurde am 7. Februar von Schweden an Dänemark ausgeliefert.

 

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