Soziale Medien

Facebook: Neuer Algorithmus soll glücklicher machen

Facebook: Neuer Algorithmus soll glücklicher machen

Facebook: Neuer Algorithmus soll glücklicher machen

Ritzau/hm
Dänemark
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Bei Facebook und Instagram sollen Nutzer in Zukunft vermehrt Nachrichten von Freunden und Verwandten zu sehen bekommen – das soll die Laune heben. Foto: Thomas White/Reuters

Facebook hat angekündigt, seine Datenverarbeitung zu ändern. Das soll eine positive Auswirkung auf das haben, was Facebook den Nutzern präsentiert – und mehr.

Das Unternehmen Facebook, zu dem auch Instagram gehört, wird seine Algorithmen, also die Datenverarbeitung, ändern und will so den Nutzern entgegenkommen. Dies kündigte Facebooks Chef für die nordischen Länder, Martin Ruby, in der Zeitung „Politiken“ an.

Facebook wünsche nicht, eine Maschine zu schaffen, die junge Menschen in eine Abwärtsspirale ziehe. Man wolle stattdessen positive Gemeinschaften schaffen, so Ruby.

Reaktion auf Kritik

Facebook reagiert damit auf Kritik  von Experten und großen Forschungsprojekten. Nach deren Auffassung macht das soziale Medium Nutzer depressiv und dient der Weiterverbreitung problematischer Inhalte. Facebook wurde bereits dazu genutzt, Livebilder einer Selbsttötung oder den Mord an anderen zu übertragen.

Nun will Facebook 2020 vermehrt Beiträge zeigen, die Nutzer dazu animieren sollen, sich zu engagieren – gern Nachrichten von Familienmitgliedern oder engen Freunden.

Facebook sei aufgefallen, dass es den Menschen die Laune etwas verderbe, wenn sie nur Beiträge von Fremden sehen, ohne dabei selbst tätig zu werden, so Martin Ruby. Seinen Worten nach sind die Nutzer zufriedener, wenn sie mit Bezugspersonen interagieren.

Ernüchterung bei den Nutzern

Vincent Hendricks, Professor für Philosophie an der Universität Kopenhagen, meint dazu, dass Facebooks Ankündigung eine Reaktion auf einen Meinungsumschwung in der Bevölkerung ist. In dieser mache sich die Überzeugung breit, dass soziale Medien nicht die Gabe Gottes an die Menschen seien. Ob man sich nur mit einer Änderung des Algorithmus aus der Affäre ziehen könne, daran habe er aber Zweifel, so Hendricks.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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