Gleichstellung
Die größte Barriere für die Karriere ist es, Frau zu sein
Die größte Barriere für die Karriere ist es, Frau zu sein
Die größte Barriere für die Karriere ist es, Frau zu sein
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Frauen haben deutlich geringere Chancen als Männer, in Spitzenpositionen zu landen. Das zeigt eine Analyse der Denkfabrik Kraka. Die Situation hat sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre nicht geändert.
Hat man Eltern mit einem niedrigen Bildungsniveau, stehen die Chancen schlechter, dass man eine Stelle mit Spitzenlohn bekommt. Noch geringer sind die Chancen jedoch, ist man eine Frau. Das belegt eine Analyse der Denkfabrik Kraka und des Beratungsuntermehmens Deloitte. Dasselbe Bild zeigt sich bei leitenden Positionen.
Die Tatsache, dass man eine Frau ist, bedeutet, dass man eine 17 Prozent geringere Chance hat, als 40-Jährige es unter die 20 Prozent mit den höchsten Einkommen zu schaffen. Und das gilt, ungeachtet des sozialen Hintergrunds.
„Auch wenn eine Frau dasselbe Bildungsniveau wie ein Mann hat und in derselben Branche arbeitet, hat sie eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, in der Top 20 der Einkommensverteilung zu landen als ein Mann“, schreibt das Autorenteam Mathias Dybdahl Ahle und Anne Sophie Warberg Hækkerup in der Analyse.
Lohnunterschied auch bei hoher Ausbildung
Die Wahl des Ausbildungs- und Berufsweges hat generell Bedeutung dafür, ob man später einen Job mit Spitzenlohn bekommt. Frauen wählen zum Teil andere Ausbildungen als Männer. Das erklärt jedoch nur 8 Prozent des Lohnunterschiedes zwischen den Geschlechtern. Es ist also nicht die einzige Erklärung.
„Die Analyse deutet daraufhin, dass Frauen auch im Laufe ihrer Karriere auf Barrieren stoßen“, so Dybdahl Ahle und Warberg Hækkerup.
Diskriminierung
Diese Barrieren machen sich auch bemerkbar, wenn es um das Erreichen von leitenden Positionen geht. Auch hier hat eine Frau bei gleicher Bildung und Branche eine deutlich geringere Chance, eine solche Position zu erlangen als ein Mann. Wobei selbstverständlich ein enger Zusammenhang zwischen Position und Lohn besteht: Ein großer Teil der Menschen in Chefstellen zählt auch zu den Spitzenverdienenden.
Zu den Barrieren zählen die unterschiedlichen Geschlechternormen, wenn es um Kinder geht. Frauen nehmen nicht nur mehr Elternzeit (barsel) als Männer, sie nehmen sich auch häufiger am ersten Krankheitstag des Kindes frei. Doch auch das erklärt bei Weitem noch nicht den ganzen Unterschied.
„Die Forschung belegt, dass Frauen konkreter Diskriminierung am Arbeitsmarkt ausgesetzt sein können, zum Beispiel, indem sie generell als weniger talentiert gesehen werden als Männer“, heißt es in der Studie.
Seit zehn Jahren unverändert
Die Analyse belegt auch, dass sich in den vergangenen zehn Jahren nichts verändert hat, wenn es um die Chancengleichheit bei Lohn und Chefpositionen geht.
„Das bedeutet ja, dass wir überlegen sollten, wie weit wir mit der Gleichstellung gekommen sind. Mit diesen Daten sieht es nicht so aus, als seien wir sehr weit gekommen“, sagt Kraka-Direktor Peter Mogensen laut „Information“.