Gesundheit

Kinder und Jugendliche nehmen mehr Schlafmittel

Kinder und Jugendliche nehmen mehr Schlafmittel

Kinder und Jugendliche nehmen mehr Schlafmittel

Kopenhagen
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Symbolbild Foto: DPA

Das Hormon Melatonin sorgt dafür, dass der Mensch den Wunsch verspürt, schlafen zu gehen. Immer mehr Kinder und Jugendliche nehmen es als Schlafmittel ein – auf Rezept.

Melatonin ist ein im Körper natürlich vorkommendes Hormon, das Kopf und Körper sagt, wann es Zeit ist, schlafen zu gehen. Als Medikament wird es bei Einschlafstörungen verwendet. Daten der Gesundheitsbehörde zeigen laut Danmarks Radio: Die Einnahme von Melatonin bei Kindern und Jugendlichen wächst weiter. Sieben Prozent mehr junge Menschen zwischen 0 und 24 Jahren nahmen im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum das Einschlafhormon. Vorher, zwischen 2011 bis 2015, hatte sich die Einnahme auf Rezept bei den unter 25-Jährigen verdoppelt. Vor allem Kinder und Jugendliche mit Autismus oder ADHS, einer Aufmerksamkeitsstörung, bekommen Melatonin, da sie oft unter Einschlafstörungen leiden.

Der steigende Verbrauch beunruhigt Professor Jørgen Jennum, Oberarzt im Zentrum für Schlafmedizin am Reichshospital. Beispielsweise seien die Langzeit-Nebenwirkungen nicht gründlich erforscht. Eine Frage sei, ob ein anderer Mechanismus im Körper durch Melatoninzufuhr gehemmt werde, sagte er dem Sender.

Laut Gesundheitsbehörde sind die Nebenwirkungen des Hormons schwach und vorübergehend. Die Behörde betont aber auch, dass der Langzeiteffekt auf Kinder nur wenig untersucht sei. Auch Anne Marie Raaberg Christensen, Oberärztin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Hauptstadtregion, würde gern die Langzeitwirkungen untersucht wissen, meint aber auch, Melatonin sei ein nützliches Präparat.

Laut Gesundheitsbehörde, die den Melatoningebrauch überwacht, ist die Ursache für den gestiegenen Verbrauch unklar.

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