Neue Statistiken
Mehr Gewalt und Bedrohung
Mehr Gewalt und Bedrohung
Mehr Gewalt und Bedrohung
Die Zahl der angezeigten Gewalttaten und Bedrohungen ist zuletzt gestiegen. Dies sei unter anderem auf erhöhte Internetkriminalität zurückzuführen, sagen Experten. Bei den Einbrüchen gibt es hingegen einen Rückgang.
Nach einem geringfügigen Rückgang im ersten Quartal hat Danmarks Statistik im zweiten Vierteljahr 2018 wieder mehr Anzeigen wegen Gewalt und Bedrohung registriert. Damit setzt sich der Negativtrend mit einer Zunahme der Anzeigen bei dieser Art Kriminalität fort, der bereits seit 2015 anhält. Zum Teil war der Anstieg in den vergangenen Jahren damit erklärt worden, dass Beschäftigte im öffentlich Dienst wie in Sozialinstitutionen, Schulen oder Sozialberatung aus Gründen der Entschädigungssicherung Gewalttätigkeiten vermehrt zur Anzeige bringen.
Laut neuester „strategischer Analyse“ von Experten der Reichspolizei erklärt sich der Anstieg von Kriminalität mit Gewalt und Bedrohung teilweise durch verstärkte Nutzung sozialer Medien für derartige Untaten. Hier spiele auch die mediale Aufmerksamkeit für Drohungen per IT-Technik eine große Rolle.
Mordrate weiter niedrig
Was Schwerverbrechen wie Tötungsdelikte angeht, liege Dänemark weiter im internationalen Vergleich auf einem sehr niedrigen Niveau. Es sei in diesem Bereich kein Anstieg feststellbar. Bei „gewöhnlichen Gewalttaten“ gehen die Polizeiexperten von einer wachsenden Bereitschaft von Betroffenen aus, solche Vorfälle anzuzeigen. Immerhin fanden Gewalttaten zu 48 Prozent an öffentlichen Plätzen statt. Man geht davon aus, dass weiterhin viele Gewalttaten gar nicht angezeigt werden. Das gelte besonders für Vorfälle in privaten Wohnungen.
Zuletzt war auch ein Anstieg bei der Jugendkriminalität registriert worden, nachdem insgesamt festgestellt worden war, dass die heutige Jugend weniger kriminell ist als ihre Vorgänger vor 30 und 20 Jahren.
Reform gegen Jugendkriminalität
Als Konsequenz aus dem jüngsten Anstieg hatten Regierung, DF und Sozialdemokraten kürzlich eine Reform des Einsatzes gegen Jugendkriminalität beschlossen. Einem harten Kern von kriminellen Jugendlichen will man gezielt beikommen. U. a. soll ein „Jugendkriminalitätsrat“ einberufen werden. „Die Strafmündigkeit bleibt bei der Grenze von 15 Jahren. Wir wollen keine Kinder im Gefängnis sehen. Wir wollen die verantwortlichen Behörden zum frühzeitigeren Eingreifen verpflichten“, so Justizminister Søren Pape Poulsen (Konservative). Nötig sei es, Jugendlichen frühzeitig Wege raus aus der Kriminalität zu weisen. Wichtig sei es, auch Jugendliche bei Vergehen zur Verantwortung zu ziehen.
Bei Einbrüchen und Diebstählen hält insgesamt der Rückgang der Straftaten in Dänemark an. Beim Rückgang der Diebstähle fiel unter anderem ein Minus bei Entwendung von Kfz-Kennzeichen ins Gewicht. Diese müssen seit geraumer Zeit diebstahlssicherer an den Autos befestigt werden.
Das Thema Kriminalität und Bestrafung sorgt auch angesichts der Berichte über einen steigenden Anstieg ausländischer Insassen in dänischen Gefängnissen für Debatten. Auch dort liefern Fachleute Erklärungen zu neuen Trends.