Ärzte schlagen Alarm

Mehr Hausgeburten – und mehr Komplikationen

Mehr Hausgeburten – und mehr Komplikationen

Mehr Hausgeburten – und mehr Komplikationen

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Seit 2013 hat sich die Zahl der Hausgeburten mehr als verdoppelt. Dies führte, aber auch dazu, dass es zu mehr Komplikationen bei den Neugeborenen gekommen ist. Geburtsärzte im Land fordern nun, den Trend zu stoppen.

Immer mehr schwangere Frauen entscheiden sich gegen hektische Geburtenstationen in Krankenhäusern, sondern wählen stattdessen eine Hausgeburt in den eigenen, vertrauten vier Wänden.

Doch diese enden allzu oft mit Komplikationen und einer schnellen Überführung ins Krankenhaus, wo die Hilfe von Spezialärzten zur Verfügung steht, berichtet die Zeitung Berlingkse.

Zahl der Hausgeburten mehr als verdoppelt

Die Zahl der Hausgeburten mithilfe einer Geburtshelferin hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt – von 675 auf 1.718 im vergangenen Jahr.

In der Region Seeland mussten 12 Prozent der Neugeborenen bei Hausgeburten anschließend direkt ins Krankenhaus gebracht werden. In Nordjütland sogar 46 Prozent.

Ärzte sind besorgt

Die Entwicklung macht einigen Geburtsärzten im Land Sorgen. Sie haben deshalb ein sogenanntes Prinzipienpapier verfasst. Darin drücken sie ihre Bedenken über die große Zahl an Geburten aus, die außerhalb von Krankenhäusern stattfinden.

„Ich kann verstehen, dass Einige großen Wert darauf legen, ihr Kind zu Hause auf die Welt zu bringen. Doch wenn Hausgeburten immer populärer werden, wird die Qualität sinken“, sagt Thomas Larsen, Vorsitzender der Geburtsärzte im Dänischen Verband für Geburtenhilfe und Gynäkologie, zu Berlingske. Er ist der Meinung, dass die Förderung von Hausgeburten gestoppt werden müsse, da sie das Risiko von Komplikationen für die Neugeborenen erhöhe.

Der Verband „Forældre og Fødsel“ sieht dies hingegen anders. Die Vorsitzende Brigitte Halkjær sagt, dass die meisten Überführungen nach Hausgeburten sehr undramatisch ablaufen.

„Bei gut betreuten Hausgeburten ist das Risiko für Komplikationen genauso groß wie in Krankenhäusern“, so Halkjær.

Mehr lesen