Soziales

Mehr Menschen in Dänemark fühlen sich sozial benachteiligt

Mehr Menschen in Dänemark fühlen sich sozial benachteiligt

Mehr Menschen in Dänemark fühlen sich sozial benachteiligt

jt
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa/(Symbolfoto)

Die Zahl der Personen, die sich selbst als sozial benachteiligt bezeichnen, steigt. Das zeigt eine neue Epinion-Untersuchung. Experten sehen für die Entwicklung einen Hauptgrund.

Die Zahl der dänischen Bürger, die sich als sozial benachteiligt ansehen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen, berichtet die Wochenzeitung UgebrevetA4.

Das Meinungsforschungsinstitut Epinion hat 1.079 Personen über 18 Jahren gefragt, ob sie sich sozial benachteiligt fühlen. Zehn Prozent stimmten dem zu. Ähnliche Umfragen wurden 2013 und 2015 durchgeführt. 2015 lag der Wert bei sechs Prozent.

Bei Personen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren stieg die Zahl der sozial Benachteiligten deutlich an. Wo sich 2015 noch fünf Prozent so fühlten, lag die Zahl 2017 bei 14 Prozent.

Dass mehr Jugendliche sich heutzutage mit Drogenmissbrauch, Obdachlosigkeit und psychische Krankheiten auseinandersetzen müssen, überrascht den Vorsitzenden des Rates für sozial Benachteiligte, Jann Sjursen, nicht. „Es herrscht kein Zweifel daran, dass die Jugendlichen fühlen, dass sie unter ständigen Erwartungsdruck stehen. Sie bekommen ständig zu wissen, wie sie sich ausbilden lassen sollen und dass sie schnell eine Arbeit finden müssen“, so Sjursen zu Ugebrevet A4.

Morten Ejrnæs, Soziologie-Professor der Uni Aalborg, zeigt auf die Kürzungen der Regierung im Bereich der Sozialleistungen, die dazu geführt haben, dass sich mehr Personen als sozial benachteiligt ansehen. Armut ist seitdem auch in der dänischen Gesellschaft Alltag geworden, meint Ejrnæs.

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