Gesundheitswesen

Neuer Vorschlag soll für schnellere Krebsbehandlungen sorgen

Neuer Vorschlag soll für schnellere Krebsbehandlungen sorgen

Neuer Vorschlag soll für schnellere Krebsbehandlungen sorgen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Viele Krebspatienten werden durch das Gesundheitssystem geschickt, bevor die Krankheit diagnostiziert wird. Foto: dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Rund 20.000 Krebspatienten in Dänemark werden jedes Jahr zu spät behandelt, schätzen Kræftens Bekæmpelse und PLO, die einen neuen Vorschlag machen, um die Lage zu verbessern.

Jedes Jahr erkranken etwa 43.000 Bürgerinnen und Bürger in Dänemark an Krebs. Knapp die Hälfte von ihnen wird zu spät untersucht – oft mit fatalen Folgen, so die Einschätzung der Krebhilfeorganisation Kræftens Bekæmpelse und der Ärztegewerkschaft PLO, die Alarm schlagen und einen konkreten Vorschlag zur Behebung des Problems machen.

Schnellere Untersuchungen

Sie schlagen vor, den Hausärzten der Patienten einen neuen und direkten Zugang zu geben, um Patienten im Zweifelsfall schnell zum Beispiel zu einem Scan weiterleiten zu können.

Die Organisationen nennen dies „schnelle Ja-/Nein-Untersuchungen“ (hurtige ja/nej-undersøgelser).

Diese richten sich an Bürgerinnen und Bürger mit diffusen Symptomen, die nicht klar genug sind, um an Stellen für eine schnelle Krebsdiagnose weitergeleitet zu werden.

„Wir haben in Dänemark allgemein eine qualitativ hochwertige Krebsbehandlung. Davon profitieren insbesondere diejenigen, bei denen die Hausärzte einen klaren Verdacht haben, dass es sich um Krebs handelt, und die deshalb direkt in die Krebstherapie geschickt werden. Aber es gibt auch etwa 20.000 Patienten pro Jahr, bei denen die Symptome eher vage und diffus sind. Viele von ihnen haben es im Gesundheitssystem schwer“, so Jesper Fisker, Direktor von Kræftens Bekæmpelse.

Vive kommt zum selben Ergebnis

Ein Bericht des Nationalen Forschungs- und Analysezentrum für Wohlfahrt (Vive) kommt zum selben Ergebnis. Demnach ist es für Patienten mit weniger deutlichen Symptomen schwer, an einen Krebstest zu kommen, dies dauere in den meisten Fällen bis zu mehrere Wochen.

Vive kommt zu dem Schluss, dass die Überlebenschancen der Patienten durch einen schnelleren Zugang zu den nötigen Untersuchungen verbessert werden können.

Keine leichte Lösung

Jesper Fisker räumt allerdings ein, dass es keine leichte Lösung für das Problem gibt, da das Gesundheitswesen bereits unter Druck steht. Allerdings glaubt er trotzdem, dass es sich auszahlen würde, den Vorschlag der Organisationen umzusetzen.

„Wir sehen viele Beispiele bei denen Patienten quer durch das Gesundheitssystem geschickt werden. Das könnte vermieden werden. Wir müssen das einfach tun, weil die Patienten so eine bessere Behandlung, eine höhere Sicherheit und eine bessere Überlebenschance bekommen“, so Fisker.

Mehr lesen

Ehrenamt

Flucht vor häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus Apenrade haben immer ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.