Klima & Umwelt

Ein Rekord und seine Folgen

Ein Rekord und seine Folgen

Ein Rekord und seine Folgen

Ritzau/hm
Kopenhagen/Aalborg
Zuletzt aktualisiert um:
RWE Power Braunkohlekraftwerk Weisweiler bei Eschweiler, Deutschland Foto: Via Www.imago-Images.de Jochen Tack/Imago/Ritzau Scanpix

Neuer Rekord am Mauna Loa auf Hawaii: Dort wurde die höchste Kohlendioxid-Konzentration jemals gemessen. Doch ein Wissenschaftler aus Aalborg hält nichts von weniger Fliegen und das Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam hat eine Erklärung für die Wetterextreme der vergangenen Jahre.

Weiter steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre. Nun meldet das Mauna Loa Observatorium auf Hawaii, wo seit den 50er Jahren die Kohlendioxid-Konzentration der Atmosphäre gemessen wird, einen neuen Rekord: 415,26 ppm – die höchste Konzentration, die Menschen direkt gemessen haben. Schon einmal gab es eine CO2-Konzentration dieser Höhe, allerdings ist das mehr als 3 Millionen Jahre her.

Kohlendioxid gilt als Treibhausgas, das Pflanzen einerseits brauchen und auch vor einem Auskühlen der Erde schützt, andererseits in höheren Konzentrationen für ein Aufheizen der Erde sorgt. Das Resümee von Wolfgang Lucht, Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam: „Das zeigt, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind, um das Klima zu schützen. Die Zahl steigt und steigt, Jahr für Jahr.“

Jetstream ändert sich

Das Institut hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, in dem die weltweiten Wetterextreme im Sommer 2018 analysiert werden. Das Fazit: Die Wellen des Jetstreams, eines globalen Windbandes in großer Höhe, blieben im vergangenen Jahr längere Zeit als gewöhnlich an einem Fleck stehen, statt weiterzuwandern. Das hatte Auswirkungen auf die Erdoberfläche. In den betroffenen Regionen hielten die vorhandenen Wetterbedingungen an und wurden zu Wetterextremen. Laut Institut für Klimafolgenforschung zeigte sich selbiges Phänomen auch in den europäischen Hitzewellen der Jahre 2015, 2006 und 2003. Das Beunruhigende: In den letzten Jahren beobachteten die Wissenschaftler eine deutliche Zunahme dieser Muster.

Die CO2 Konzentration der Atmosphäre schwankt im Jahresverlauf. Die jährliche Durchschnittskonzentration lag 2015 bei 400,1 ppm und stieg 2017 auf 405,5 ppm. Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten, die je gemessen wurden.

Neue Technologie statt Verzicht

In einem Leserbrief in Jyllands-Posten setzt sich Jakob Stoustrup, Professor für Regulierungstheorie an der Universität Aalborg, für das Einführen neuer Technik ein, wie beispielsweise Biotreibstoff für Lastwagen oder neue Technik für Off-Shore-Windparks. Seiner Auffassung nach würden sie die Wende bringen, nicht aber der Verzicht auf Flugreisen, Benzinmotoren und Rindfleisch.

In der Zeitung „Mandag Morgen“ äußert sich der Vizedirektor der Nationalbank, Karsten Biltoft, zu den wirtschaftlichen Folgen eines Klimawandels. „Die Nationalbank hat die Aufgabe, sowohl für finanzielle Stabilität, als auch für ein ausbalanciertes Wachstum zu sorgen. Der Klimawandel kann beides beeinflussen." Die Nationalbank hat sich deshalb einem Netzwerk von Zentralbanken angeschlossen, die die wirtschaftlichen Folgen des Wandels untersucht.

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