Artenschutz

Seltene Schmetterlinge seit 1. März unter Schutz gestellt

Seltene Schmetterlinge seit 1. März unter Schutz gestellt

Seltene Schmetterlinge seit 1. März unter Schutz gestellt

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Dänemarks nationale Schmetterlingssammlung im Zoologischen Museum in Kopenhagen: Der hübsche Schwalbenschwanz ist einer unter 34 Schmetterlingsarten, die seit dem 1. März weder eingefangen noch verkauft werden dürfen. Die zunehmende Trockenlegung von Feuchtgebieten hat diese Art zur Seltenheit in Dänemark werden lassen. Foto: Jens Nørgaard Larsen/Ritzau Scanpix

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Seit dem 1. März ist es nicht länger erlaubt, bedrohte Schmetterlingsarten zu fangen. Ein Übertreten des Verbots kann mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft werden.

34 seltene und bedrohte Arten dänischer Schmetterlinge werden jetzt unter verschärfte Schutzmaßnahmen gestellt. Seit dem 1. März ist es verboten, sie einzufangen, aufzubewahren und zu verkaufen.

Dies gilt für Arten mit exotischen Namen wie Rotklee-Bläuling, Brauner Eichen-Zipfelfalter, Kleiner Eisvogel, Schwalbenschwanz, Weissbindiges Wiesenvögelchen und Brauner Feuerfalter.

Geldstrafe oder Gefängnis drohen

Übertritt man das Verbot, riskiert man eine Geldstrafe. In besonders schweren Fällen droht sogar bis zu einem Jahr Gefängnis.

Das teilt Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) mit.

„Mitten in einer Umweltkrise, in der sich Schmetterlinge auf dem Rückzug befinden, können wir selbstverständlich nicht zulassen, dass empfindliche und bedrohte Schmetterlinge gefangen und gesammelt werden“, sagt sie in einem Kommentar.

Fast die Hälfte bereits auf der Roten Liste

Die aktuelle Rote Liste über bedrohte Tiere und Pflanzen enthält fast die Hälfte der jetzt geschützten Schmetterlinge. Ein Eintrag auf der Roten Liste bedeutet, dass die Schmetterlingsarten entweder regional ausgestorben oder bedroht sind, oder dass es nicht möglich war, die notwendigen Daten zu beschaffen.

„Es erfordert eine enorme Kraftanstrengung, wenn unsere Natur wieder auf die Beine kommen soll. Deshalb habe ich die Idee des WWF Weltnaturfonds für ein Verbot gerne aufgegriffen als einen Schritt auf dem Weg dahin, künftig besser auf Dänemarks Natur Acht zu geben“, fügt Lea Wermelin hinzu.

Es erfordert eine enorme Kraftanstrengung, wenn unsere Natur wieder auf die Beine kommen soll.

Lea Wermelin (Soz.), Umweltministerin

Schmetterlingssammler von Polizei gestellt

Vor einem Jahr haben zwei dänische Schmetterlingssammler aus Randers und Aalborg Geldstrafen in Höhe von 10.000 und 12.000 Kronen erhalten, nachdem sie über Jahrzehnte hinweg seltene und bedrohte Schmetterlingsarten in einer ganzen Reihe an Ländern eingefangen haben.

Die zwei Männer wurden von der norwegischen Polizei überführt, als sie im Juli 2019 versuchten, im Jotunheimen den unter Artenschutz gestellten Roten Apollo Schmetterling zu fangen.

Bereits eine ganze Reihe an Schmetterlingsarten ausgerottet

Bo Øksnebjerg, Generalsekretär beim Weltnaturfonds, bezeichnet es als sehr gute Nachricht, dass der Schutz der auf der Roten Liste stehenden sowie der gefährdeten Schmetterlingen endlich in die Tat umgesetzt worden ist. „Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten eine ganze Reihe an hübschen und einmaligen Schmetterlingen verloren. Dass diese Arten jetzt unter Naturschutz stehen, wird in jedem Falle zu einem besseren Schutz dieser Arten und ihren Lebensräumen führen. Das weiß man von vergleichbaren Schutzmaßnahmen für Amphibien, Reptilien und Orchideen“, sagt Bo Øksnebjerg.

Unberührte Natur zur Rettung gefährdeter Bestände

„Unberührter Wald und die Beweidung mit großen Säugetieren kann die Lebensräume seltener Schmetterlingsarten wiederherstellen, so dass die Bestände gerettet werden können, bevor es zu spät ist“, fügt Bo Øksnebjerg hinzu.

Sofern man privater Besitzer einer Sammlung Schmetterlinge ist, die einen oder mehrere der 34 Arten enthält, muss man nachweisen, dass diese vor dem Inkrafttreten des Verbots eingefangen wurden.

Bedrohte dänische Schmetterlingsarten

Durch eine Reihe an neuen Regeln sollen bedrohte Schmetterlingsarten in Dänemark beschützt werden. Seit dem 1. März 2021 ist es deshalb verboten, 34 Arten einzufangen, sie aufzubewahren und zu verkaufen.

In Dänemark leben 66 verschiedene Schmetterlingsarten. Von einigen findet sich nur eine sehr kleine Anzahl.

Der besonders bedrohte Schwarzfleckige Golddickkopffalter findet sich ausschließlich im Søholt Storskov auf Lolland.

37 Schmetterlingsarten stehen auf der Roten Liste. Sie sind entweder bedroht oder besonders gefährdet.

Quelle: Naturstyrelsen, Institut for Bioscience (Aarhus Universitet), TV2, NTB

Der Mädesüß-Perlmuttfalter ist einer der seltenen Schmetterlingsarten in Dänemark. Seit dem 1. März darf er nicht mehr eingefangen, aufbewahrt und verkauft werden. Foto: Lars Andersen / danske-natur.dk
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