Recht & Justiz
Syrienkrieger wird die dänische Staatsbürgerschaft entzogen
Syrienkrieger wird die dänische Staatsbürgerschaft entzogen
Syrienkrieger wird die dänische Staatsbürgerschaft entzogen
Das gab es noch nie: Aufgrund seines Aufenthaltes beim sogenannten Islamischen Staat wird dem IS-Krieger Hafed Matoussi die dänische Staatsbürgerschaft entzogen. Zu dem Schluss kam ein Schöffengericht im westlichen Landgericht am Freitag.
Ein zweiwöchiger Aufenthalt bei Kriegern des Islamischen Staates (IS) in Syrien hat nun den 26-jährigen Hafed Matoussi aus Aarhus die dänische Staatsbürgerschaft gekostet. Ein Schöffengericht des westlichen Landgerichtes hat ihn am Freitag zu drei Jahren Haft und dauerhaftem Landesverweis verurteilt, berichtet die dänische Nachrichtenagentur Ritzau. Matoussi ist damit einer von zwei, denen erstmalig in der dänischen Rechtsgeschichte die Staatsbürgerschaft entzogen wurde, obwohl sie in Dänemark geboren und aufgewachsen sind.
Als der Fall des 26-Jährigen im vergangenen Jahr im Aarhuser Stadtgericht verhandelt wurde, entschied das Gericht, den 26-Jährigen auf Bewährung auszuweisen. Doch das sah das westliche Landgericht nun anders.
Die Richter und Geschworenen waren davon überzeugt, dass Matoussi vom IS nicht nur im Waffengebrauch trainiert wurde, sondern auch in der Handhabung von Bomben. Er selbst erklärte, er sei lediglich nach Syrien gefahren, um Hilfsarbeit zu leisten. Trotzdem verbrachte er zwei Wochen in einem militärischen Trainingslager des IS außerhalb der Stadt Aleppo.
In der Urteilsverkündung sahen sich alle drei Richter sowie fünf Geschworenen darin bestätigt, dass Matoussi dauerhaft des Landes verwiesen werden sollte. Die Mehrheit verwies in der Argumentation des Urteils auf die begrenzte Anbindung des 26-Jährigen an den dänischen Arbeitsmarkt und dass er nach seinem Syrien-Aufenthalt neun Monate in Tunesien verbrachte. Daher werde eine Zukunft in dem nordafrikanischen Land ihm auch nicht fremd vorkommen, so die Argumentation.