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Verwaltungskosten von Hilfsorganisationen explodieren

Verwaltungskosten von Hilfsorganisationen explodieren

Verwaltungskosten von Hilfsorganisationen explodieren

dodo
Kopenhagen
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Ein Großteil des gesammelten Geldes wird für Werbung, Marketing und Co. genutzt. Foto: Jens Panduro/Ritzau Scanpix

Immer weniger Geld, das an Hilfsorganisationen gespendet wird, wird wirklich für Hilfszwecke genutzt. Bei Amnesty International waren es laut Untersuchung im vergangenen Jahr lediglich 36 Prozent. Die Dänische Volkspartei fordert, dass sich die Politik der Sache annimmt.

Von 100 Kronen, die die Dänen im vergangenen Jahr an die Hilfsorganisation Amnesty International gespendet haben, wurden 64 Kronen für Marketing, Löhne, Werbung und andere administrative Posten verwendet. Das bedeutet, dass nur 36 Prozent der Spendengelder wirklich für gute Zwecke verwendet werden. Dies zeigt eine neue Analyse des Internetportals „Altinget.dk“.

Auch bei anderen Hilfsorganisationen sieht das Ergebnis nicht viel besser aus. Bei „Ärzte ohne Grenzen“ bleiben am Ende ebenfalls nur 36 Prozent übrig, bei „Børns Vilkår“ waren es 38 Prozent und beim Diabetesverband nur 39 Prozent. Am besten schnitt bei der Untersuchung die Krebshilfeorganisation „Kræftens Bekæmpelse“ ab. Hier blieben nach Abzug aller Verwaltungsposten 77 Prozent für Hilfszwecke übrig.

Rapider Anstieg

2015 wurden von 100 bei den Hilfsorganisationen gespendeten Kronen noch durchschnittlich 19,55 Kronen von der Verwaltung „aufgefressen“. 2018 waren es 34,50 Kronen – eine Steigerung um 78 Prozent.

Der rechtspolitische Sprecher der Dänischen Volkspartei, Peter Skaarup, meint, dass die Entwicklung bei einigen Hilfsorganisationen „an der Grenze zum Unethischen“ sei. Er plädiert dafür, dass sich die Politiker auf Christiansborg mit der Sache beschäftigen und Richtlinien erstellen sollten.

„Wir müssen eine politische Diskussion darüber führen, ob wir ein System geschaffen haben, wo das Geld in hohem Maße in die Verwaltung geht“, so Skaarup zu „Altinget.dk“.

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