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Warum es so schwer ist, das Wetter richtig vorherzusagen

Warum es so schwer ist, das Wetter richtig vorherzusagen

Warum es so schwer ist, das Wetter richtig vorherzusagen

videnskab.dk/kj
Kopenhagen
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Die Vorhersage, wie das Wetter sein wird, ist eine komplizierte Berechnung. Foto: Monika Thomsen

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Die Wettervorhersage für die nächsten zwei Wochen ist meist ungenau. Beim Klima ist das hingegen anders. Der Klimawandel zum Beispiel kann über viele Jahre vorhergesagt werden. Woran das liegt, erklärt das Wissenschaftsmagazin „Videnskab“.

Jede und jeder kennt es wahrscheinlich: Zu Wochenbeginn wird auf dem Smartphone die Wettervorhersage fürs Wochenende aufgerufen, weil ein Ausflug geplant ist. Die App kündigt Regen an. Aber am Sonnabend scheint die Sonne trotzdem von einem wolkenlosen Himmel.

Expertinnen und Experten können den Klimawandel mit relativer Genauigkeit 50 Jahre in die Zukunft vorhersagen. Andererseits ist es schwierig, eine genaue Wettervorhersage für die nächsten 14 Tage zu treffen.

Wenn Meteorologinnen und Meteorologen das Wetter vorhersagen wollen, brauchen sie eine Menge an Daten, sagt Professor Peter Ditlevsen gegenüber dem Wissenschaftsmagazin „Videnskab.dk“.

Er ist Mitarbeiter der Abteilung für Eis, Klima und Geophysik am Niels-Bohr-Institut der Universität Kopenhagen.

Daten wie Wind, Luftdruck und Temperatur wichtig

Die Wettervorhersage wird durch die Berechnung von Wind, Luftdruck und Temperatur erstellt. Eine genaue Wettervorhersage erfordert jedoch grundsätzlich, dass der Wind an jedem Punkt der Atmosphäre berechnet wird.

„Das ist natürlich nicht möglich, also müssen sie sich für einen bestimmten Maßstab entscheiden. Dazu wird die Atmosphäre in ein Raster von Gebieten unterteilt, wobei ein bestimmter Wert für Wind, Temperatur und Luftdruck alle Punkte innerhalb eines kleinen Gebiets repräsentiert. Eine sogenannte Rasterzelle“, sagt Peter Ditlevsen.

„Für jede Rasterzelle gibt es eine Gleichung zur Bestimmung der Temperatur. Dasselbe gilt für Wind und Luftdruck. Je mehr Rasterzellen, desto besser die Berechnung.“

Bei den neuesten Wettervorhersagemodellen müssen Computer Milliarden von Gleichungen berechnen.

Klima wird anders berechnet

Warum also ist das Klima leichter vorherzusagen?

„Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Das liegt daran, dass das Klima ein Durchschnittswert ist“, sagt Peter Ditlevsen.

Er vergleicht es mit einem Würfelwurf: Wenn man würfelt, ist es sehr schwierig vorherzusagen, welche Augenzahl von eins bis sechs der Würfel zeigen wird.

Wenn man dagegen 1.000-mal würfelt, kann man davon ausgehen, dass man etwa bei jedem sechsten Wurf eine Eins würfelt. Dasselbe gilt für eine Zwei, eine Drei und so weiter.

Gleichzeitig beobachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ständig, ob die Klimamodelle auch tatsächlich stimmen. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass sie alle fünf Jahre zusammenkommen, um Modelle aus verschiedenen Teilen der Welt zu vergleichen.

Folgen des Klimawandels erkennen

Die Vorhersage des Klimas ist allerdings eine Sache. Die Vorhersage der Folgen des Klimawandels ist viel komplizierter.

„Es ist ziemlich wichtig, dass wir als Klimawissenschaftlerinnen und Klimawissenschaftler Schätzungen darüber anstellen können, wie groß der Unterschied zwischen, sagen wir, eineinhalb, drei oder fünf Grad mehr auf der Welt ist. Wo gibt es Hinweise, die den Trend noch weiter in die falsche Richtung lenken? Wir arbeiten hart daran, gute Antworten auf diese Fragen zu finden“, sagt Peter Ditlevsen.

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