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Zinssteigerung dämpft Lust auf Immobilien

Zinssteigerung dämpft Lust auf Immobilien

Zinssteigerung dämpft Lust auf Immobilien

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Im ganzen Land werden immer noch Häuser verkauft, aber nicht so viele wie in den vergangenen Jahren, wie Zahlen von Boligsiden zeigen. Foto: EDC

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Die Zahl der im Mai verkauften Häuser ist die niedrigste seit 2016, nachdem die Zinsen in die Höhe geschossen sind. Auch die hohe Inflation dämpft die Kauflust. Preissenkungen drohen.

Der Anstieg der Zinsen ist auf dem Immobilienmarkt deutlich zu spüren.

Am Mittwoch veröffentlichte das Immobilien-Portal „Boligsiden“ Zahlen zu den Häuserverkäufen im Mai. 7.790 Einfamilienhäuser, Wohnungen und Ferienhäuser wechselten demnach den Besitzer – so wenige, wie im gleichen Zeitraum seit 2016 nicht mehr.

Dies interpretiert Boligsidens Kommunikationschefin Birgit Daetz als Reaktion auf die teurer gewordene Kauffinanzierung.

„Normalerweise sehen wir in den Frühlingsmonaten von März bis Mai einen Anstieg der Hausverkäufe, was in diesem Jahr nicht der Fall war. Das hängt natürlich mit einem steigenden Zinsniveau zusammen, das für Eigenheimkäufer die Finanzierung ihres neuen Heims verteuert. „Darüber hinaus tragen die steigende Inflation und der Krieg in der Ukraine zur Verunsicherung bei, was dazu führt, dass mehr Käufer zögern und vor einem Kauf nochmals nachdenken“, sagt sie.

Zustimmung erhält Daetz von Nordea-Ökonomin Lise Nytoft Bergmann.

Hypothekenzins stark gestiegen

Sie berichtet, dass der 30-jährige Hypothekenzins seit Neujahr von 1,5 Prozent auf 4 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig ist die Inflation auf dem höchsten Stand seit 39 Jahren.

Das macht den Käufern Sorgen, und viele Käufer müssen sich damit abfinden, dass sie sich ein ebenso schönes Eigenheim wie noch Anfang des Jahres nicht mehr leisten können.

Es sei daher nachvollziehbar, dass die Handelsaktivität abnehme, schreibt sie in einem Kommentar zu den Zahlen.

Kredite deutlich teurer

Nach Berechnungen des Wohnungswirtschaftsexperten Jørgen Munksgaard Rasmussen vom Wissenszentrum „Bolius“ ist eine 30-jährige Hypothek mit einem festen Zinssatz von einer Million Kronen seit Januar 2021 monatlich um 794 Kronen nach Steuern teurer geworden.

Bei einem 30-jährigen ratenfreien Darlehen von einer Million Kronen hat sich die monatliche Zahlung um 2001 Kronen erhöht.

Ratenfreie Kredite machen etwa die Hälfte der neu vergebenen Kredite aus.

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