Geschichte

Ausgrabung bei Christiansborg: Große Funde erwartet

Ausgrabung bei Christiansborg: Große Funde erwartet

Ausgrabung bei Christiansborg: Große Funde erwartet

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Archäologinnen und Archäologen gehen davon aus, bei der Ausgrabung Spuren aus 1.000 Jahren Geschichte finden zu können. (Archivfoto) Foto: Walter Turnowsky

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im Zuge eines Umbauprojektes des dänischen Parlamentes hoffen die Forscherinnen und Forscher bei Ausgrabungen einen Wassergraben, Ställe, Waffen und Kleidung von Christian III. zu finden.

Archäologen des Kopenhagener Museums führen aktuell Voruntersuchungen im Rigsdagsgården vor Christiansborg im Kontext des Umbauprojektes des dänischen Parlaments durch.

Hierbei erwarten sie unter anderem, einen Burggraben und die Kriegsausrüstung von König Christian III. zu finden.

„Wir gehen davon aus, unter anderem einen alten Burggraben vom Kopenhagener Schloss, Überreste von Stallgebäuden und Laufgänge zu finden, die vom Schloss über den Burggraben führten. Außerdem bestehen gute Chancen, auf das Rüstungshaus von König Christian III. zu stoßen, wo der König seine Kriegsausrüstung – Kanonen und verschiedenes Kriegsmaterial – aufbewahrt hat, sagt die Kuratorin des Kopenhagener Museums, Rikke Simonsen.

Mehr Platz benötigt

Im 16. Jahrhundert wurde das Kopenhagener Schloss zu klein, um alles zu beherbergen, was am königlichen Hof benötigt wurde, wie zum Beispiel eine Brauerei, eine Bäckerei und ein Schlachthof, erklärt sie.

„Ansonsten hätte man alles auf dem Schlossgelände gehabt, aber dann begann man, Funktionen auf die eigentliche Insel zu verlagern, also auf die andere Seite des Burggrabens – dort, wo die Ausgrabung stattfindet“, sagt sie.

Sechs Testlöcher

Bei der Ausgrabung werden sechs Testlöcher angelegt, in denen Archäologen des Kopenhagener Museums Informationen über die kulturhistorischen Schichten sammeln sollen, die im Boden vorhanden sind.

Der Burggraben selbst ist älter als das 16. Jahrhundert. Die Forschenden erwarten, Spuren aus 1.000 Jahren Geschichte zu finden.

Es besteht sogar die Chance, Funde bis zurück in die Steinzeit zu finden, erklärt die Kuratorin. „Das könnten etwa Werkzeuge wie Messer und Äxte sein.“

Viele Einblicke

Die Funde werden Einblick in eine Menge Geschichte geben können. „Wir werden die Funde nutzen können, um etwas über die Geschichte des Ortes zu erzählen, wie sich die Landschaft entwickelt hat, wie die Menschen den Ort genutzt haen und welche Dinge sie umgeben haben“, sagt Rikke Simonsen.

Die Untersuchungen sollen das ganze Jahr über andauern. Mit dem Projekt „Das Parlament der Zukunft“ soll Christiansborg für noch mehr Besucherinnen und Besucher geöffnet werden, und es wird ein großes Loch im Boden des Rigsdagsgården vor dem Haupteingang gegraben, das zu einem neuen Besuchereingang werden soll.

Größtes Bauprojekt seit 1928

Es handelt sich um das größte Bauprojekt im Parlament seit dem Wiederaufbau von Christiansborg im Jahr 1928.

Das eigentliche Bauprojekt wird erst in einigen Jahren begonnen.

Es umfasst bis zu 12.000 Quadratmeter und beinhaltet unter anderem ein neues Besucherzentrum, einen unterirdischen Eingang und ein Restaurant, das alle Gäste des Hauses nutzen können.

Mehr lesen