Aarhus 2017

Programmdirektor bewilligte 1,3 Millionen Kronen für eigenes Projekt

Programmdirektor bewilligte 1,3 Millionen Kronen für eigenes Projekt

Programmdirektor bewilligte 1,3 Millionen Kronen für eigenes Projekt

Aarhus
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Als abgestellter Programmdirektor für Aarhus 2017 bewilligte Ole Wolf 1,3 Millionen Kronen für sein eigenes Projekt in Horsens. Den Bewilligungsbrief adressierte er an sich selbst. Experten halten dies für illegal und verweisen auf gesetzliche Bestimmungen. Wolf selbst sieht kein Fehlverhalten.

Als abgestellter Programmdirektor für Aarhus 2017 bewilligte Ole Wolf 1,3 Millionen Kronen für sein eigenes Projekt in Horsens. Den Bewilligungsbrief adressierte er an sich selbst. Experten halten dies für illegal und verweisen auf gesetzliche Bestimmungen. Wolf selbst sieht kein Fehlverhalten.

Während Ole Wolf, Projektmanager der Kommune Horsens, für das Sekretariat der Kulturhauptstadt Aarhus 2017 abgestellt war, bewilligte er 1,3 Millionen Kronen für sein eigenes Kulturprojekt in Horsens. Das berichtet Danmarks Radio.

Er gab demnach einen Millionenzuschuss für ein Projekt, für das er juristisch und finanziell selbst verantwortlich war. Der Zuschuss geschah mit einem Bewilligungsbrief, den Wolf an sich selbst adressierte. „Lieber Ole Wolf“ lautet die Einleitung des Briefes, der die Überschrift „Bewilligung von der Aarhus-2017-Stiftung“ trägt. Unterschrieben ist das Schriftstück mit „Vielen Grüßen, Ole Wolf – leitender Programmdirektor“. Anschließend wünscht er sich noch selbst frohe Weihnachten.

Laut Gesetz illegal

Da Ole Wolf als Programmdirektor das Recht hatte, Verträge zu schließen, ist es laut Stiftungsgesetz verboten, über eigene Projekte zu entscheiden, da er sonst die Möglichkeit hätte, Verträge mit sich selbst zu verhandeln oder sein eigenes Gehalt zu erhöhen, erklärt Søren Friis Hansen, Professor für Stiftungsrecht an der Kopenhagener Business School.

„Er darf schlichtweg nicht über seine eigenen Projekte entscheiden, das ist illegal“, so Hansen zu DR.

Insgesamt tragen 30 Bewilligungsbriefe die Unterschrift von Ole Wolf. Allerdings müssen laut Ordnung auch alle Projekte noch von der leitenden Chefin von Aarhus 2017, Rebecca Matthews, anerkannt werden.

In einer E-Mail schreibt Ole Wolf, der heute wieder als Berater in der Kulturverwaltung der Kommune Horsens arbeitet, dass er keine Probleme sieht. Er erklärt, dass es Rebecca Matthews gewesen sei, die die Bewilligungen beschlossen hatte – dass sein Name als Absender auf dem Brief seines eigenen Projektes stehe, sei seiner Aussage nach ein Versehen gewesen.

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