Deutscher Tag

Daniel Günther: „Grenzen müssen irgendwann der Vergangenheit angehören“

Daniel Günther: „Grenzen müssen irgendwann der Vergangenheit angehören“

Günther will sich für offene Grenzen einsetzen

Tingleff/Tinglev
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Daniel Günther
Daniel Günther fand im Anschluss an seine Festrede deutliche Worte in Sachen Grenzkontrollen. Foto: Karin Riggelsen

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Kontrollen: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident will weiter den Dialog mit der dänischen Regierung suchen. Er wünscht sich eine „größere Offenheit“.

Am Rande der Festveranstaltung zum Deutschen Tag der deutschen Minderheit in Dänemark hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dem „Nordschleswiger“ bestätigt, dass die Kieler Landesregierung sich weiter dafür einsetzen will, dass sich die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark wieder öffnet.

Grenzkontrollen sollen „keine dauerhafte Einrichtung“ sein

„Dass wir uns in Schleswig-Holstein wünschen, dass Grenzkontrollen keine dauerhafte Einrichtung sind, das haben wir immer wieder deutlich gemacht. Von daher haben wir jetzt zur Kenntnis genommen, dass das noch mal um ein halbes Jahr verlängert wird, aber natürlich ist unser Wunsch, dass es nicht dauerhaft Kontrollen gibt“, so Günther in Bezug darauf, dass Dänemark ein weiteres halbes Jahr lang an den seit Anfang 2016 existierenden „vorübergehenden“ Grenzkontrollen festhält.

„Mir ist immer wichtig, dass in den letzten Monaten und auch in der gesamten Pandemie die Gespräche und die Zusammenarbeit mit der dänischen Regierung ausgesprochen gut waren. Sodass wir also auch immer rechtzeitig darüber informiert waren, wie das Grenzregime ist“, so Günther über den Austausch zwischen Kiel und Kopenhagen.

„... und das weiß die dänische Regierung auch“

Doch er sagt auch: „Grenzen müssen in Europa irgendwann mal der Vergangenheit angehören, das ist ja die Idee der Europäischen Union, und je weniger wir das reglementieren, desto besser. Das ist unsere grundsätzliche Auffassung, und das weiß die dänische Regierung auch.“

In ihren Reden auf dem Deutschen Tag hatten der deutsche Botschafter in Kopenhagen, Pascal Hector, und Süddänemarks Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre) die geschlossenen Grenzen ebenso angesprochen wie der Hauptvorsitzende des Dachverbandes der deutschen Minderheit in Dänemark (BDN), Hinrich Jürgensen.
 

Daniel Günther
Hinrich Jürgensen (links) führt Daniel Günther in die Sporthalle in Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

„Wir wünschen uns die offenen Grenzen zurück, und die Zeit ist auch reif dafür“, sagte dieser. Und Botschafter Hector versprach, sich für „Konferenzen und Treffen“ einsetzen zu wollen, zu denen auch die Minderheiten eingeladen werden sollen.

Günther will größere Offenheit

Daniel Günther versprach entsprechend, „wie bisher“ das Thema „immer gegenüber der dänischen Regierung auch artikulieren“ zu wollen und „dass wir immer auch darauf drängen, dass die Regelungen möglichst freundlich auch für die Regionen sind. Wir haben uns immer dafür eingesetzt, dass gerade Grenzpendlerinnen und Grenzpendler eine bessere Behandlung bekommen haben.“

Das habe zu den meisten Zeiten auch geklappt. „Wir haben immer gesonderte Rechte auch genau für die Menschen hier in der Region auch erwirken können. Dass das aber trotzdem nicht reicht, dass wir hier eine größere Offenheit haben wollen, das werden wir natürlich weiterhin auch gegenüber der dänischen Regierung zum Ausdruck bringen“, so sein Versprechen an die Menschen im Grenzland.

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