Corona-Virus

Für Montag Treffen zur Öffnung der Schulen geplant

Für Montag Treffen zur Öffnung der Schulen geplant

Für Montag Treffen zur Öffnung der Schulen geplant

Ritzau/nb
Kopenhagen/Kolding
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Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) hofft, dass das gesellschaftliche Leben von März an wieder geöffnet werden kann. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Für Montag ist ein Treffen der Regierung mit den Bürgermeistern aller 98 Kommunen geplant, bei dem neben der weiteren Teststrategie auch über eine weitere Öffnung der Schulen beraten werden soll. Landesweit hat die teilweise Wiederaufnahme des Schulbetriebs bisher zu keiner Steigerung der Infektionen geführt, regional gibt es jedoch Unterschiede.

Am Montagvormittag kommender Woche sollen die Bürgermeister aller 98 Kommunen des Landes an einem Treffen zu den Themen „Schulöffnung“ und „Teststrategie“ teilnehmen. Dies geht aus einer E-Mail an die Bürgermeister hervor, die „Danmarks Radio“ („DR“) vorliegt.

„DR“ zufolge soll auf dem Treffen der übergeordnete Rahmen der Strategie erörtert und die Frage, welche Rolle die Kommunen bei der weiteren Öffnung der Grundschulen sowie der Gesellschaft allgemein spielen können, genauer untersucht werden.

Hintergrund für das Treffen ist, dass eine Empfehlung einer Expertengruppe erwartet wird, die die Regierung berät. Der Monat März nähert sich, und es wird erwartet, dass in der nächsten Woche eine Mitteilung erfolgt.

Schulöffnung bisher keine negativen Auswirkungen

Gleichzeitig wird die bisherige Öffnung der Schulen genau verfolgt. Die Schulklassen 0-4 durften am 8. Februar in die Schule zurückkehren. Allerdings haben nach nur einer Unterrichtswoche die Winterferien begonnen, die noch bis Ende dieser Woche andauern.

Bisher hat die begrenzte Öffnung im Landesdurchschnitt jedoch keine Zunahme in der Zahl der täglich bestätigten Corona-Fälle mit sich gebracht. Hier liegt der Anteil der täglichen Tests, die positiv ausfallen, auf dem gleichen Niveau wie vor der Öffnung. 

Dennoch gibt es regional erhebliche Unterschiede.

Hohe Inzidenzwerte in Kolding

So hat Kolding aktuell eine Corona-Inzidenzzahl von 190,3. Insgesamt wurden hier 177 Infektionen gemeldet, wie aus den aktuellen Zahlen der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut, vom Donnerstag hervorgeht. Damit hat Kolding die derzeit zweithöchste Infektionsrate des Landes.

Diese Werte liegen somit auch wesentlich höher als in der angrenzenden Kommune Hadersleben (Haderslev), wo der Inzidenzwert aktuell 21,6 beträgt und 12 Personen als infiziert gemeldet sind.

Dennoch will der Bürgermeister von Kolding, Jørn Pedersen (Venstre), die kleineren Ortschaften rund um Kolding wieder für das gesellschaftliche Leben öffnen. Dies berichtet „TV Syd“.

Bürgermeister will lokal differenziert öffnen

„Ich bin der Auffassung, dass, wenn man über regionale Öffnungen spricht, so sollte die Postleitzahl 6000 angesichts der momentanen Infektionsrate geschlossen werden, und andere Postleitzahlen können geöffnet bleiben“, sagt Jørn Pedersen gegenüber dem Fernsehsender „TV Syd“.

Der Bürgermeister meldet sich somit in der landesweit geführten Debatte der vergangenen Tage zu Wort, bei der es um die Frage geht, wie das Land wieder geöffnet werden könne. Hier vertritt das Stadtoberhaupt von Kolding die Auffassung, dass man Ortschaften im Umland der Stadt genauso wie Kommunen im Umland von Kopenhagen wieder aus dem Shutdown herausholen solle.

Virologe skeptisch

Der Virologe Allan Randrup Thomsen ist hingegen der Meinung, dass es schwierig werde, derart kleine geografische Einheiten zu verwalten, insbesondere angesichts der vielen Pendler, die täglich innerhalb der Kommune unterwegs sind.

Stattdessen sei es realistischer, ein größeres geografisches Gebiet zu öffnen, wie Randrup Thomsen „TV Syd“ gegenüber erläutert.

Schule in Kolding verzeichnet starken Infektionszuwachs

„JydskeVestkysten“ berichtet am Donnerstag, dass die Brændkjærskole in Kolding von einem größeren Infektionsausbruch betroffen ist. Insgesamt sind innerhalb weniger Tage 25 Schüler und Angestellte positiv getestet worden. Begonnen hatte die Infektionskette mit einem infizierten Schüler am vergangenen Sonnabend.

Auch die Kindertagesstätte Brunebjerg/Agtrupvej ist von einem größeren Infektionsausbruch betroffen, wie der Kinder- und Ausbildungsdirektor in der Kommune Kolding, Michael Petterson, berichtet. Dort sind derzeit 9 Angestellte und 9 Kinder positiv getestet.

Des Weiteren sind an der Munkevæng Schule mehr als 30 Schüler und Mitarbeiter vorläufig positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Auch sei die englische Variante des Virus mit im Spiel.

Kommune will bald entscheiden

Nachdem sich die Kommune am Donnerstag einen Überblick verschafft hat, steht fest, dass die Brændkjærskole und die Munkevæng Schule am Montag nicht wieder öffnen werden. Außerdem werden acht Kindertagesstätten geschlossen. Dies schreibt „DR“. 

Derweil gibt sich Bürgermeister Jørn Pedersen optimistisch. Dass sich das Corona-Virus in erster Linie an den Schulen ausbreite, sei das positive daran, sagt er zu „DR“. Zuvor hatte er bereits zu „TV Syd“ gesagt: „Wir müssen in der Lage sein, schnell zu schließen und wieder zu öffnen. Ich denke durchaus, dass man das steuern kann.“

Die Kommune Kolding stockt in diesem Zusammenhang ihr Personal auf, das dabei helfen kann, die Infektionen nachzuverfolgen. 

Häufigere Tests geplant

Auch Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) hat sich bereits dafür ausgesprochen, dass sich die Bürger im Zuge einer Öffnung des gesellschaftlichen Lebens daran gewöhnen sollten, mehrmals die Woche getestet zu werden. Dies wurde am Mittwoch konkreter, als eine neue Vereinbarung präsentiert wurde, in der sich die Regierung mit den Regionen und Kommunen darauf geeinigt hatte, mehr Bürger zweimal die Woche zu testen.

An dem für kommenden Montag geplanten Treffen nehmen neben Gesundheitsminister Magnus Heunicke auch Justizminister Nick Hækkerup (Soz.), Kinder- und Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.) sowie Bildungs- und Forschungsministerin Ane Halsbo Jørgensen (Soz.) teil.

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