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Tour de France: Der dänische Steuerzahler bezahlt Flugtickets nach Frankreich

Tour de France: Der dänische Steuerzahler bezahlt Flugtickets nach Frankreich

Tour de France: Der dänische Steuerzahler bezahlt Flugticket

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die ersten drei Etappen der Tour liegen dieses Jahr in Dänemark, die Flugticket der Sportler und Sportmanager zurück nach Frankreich geht auf die Kappe des dänischen Steuerzahlers. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Laut der Zeitung „Politiken“ übernimmt der dänische Organisator die Kosten für die Flugtickets der Sportler und Manager nach Frankreich. Und dieser Organisator ist der Staat, drei Regionen und mehrere Kommunen.

Wenn die ersten Etappen der diesjährigen Tour de France in Dänemark gefahren werden, wird der dänische Staat die Flugtickets der Sportler und Sportmanager zurück nach Frankreich bezahlen. Dies berichtet die Zeitung „Politiken“.

Ida Bigum Nielsen vom dänischen Organisator Grand Départ Copenhagen Denmark bezifferte gegenüber der Zeitung nicht die genaue Summe der Flugkosten, sie sagte aber, man könne von ein paar Millionen Kronen sprechen.

Grand Départ Copenhagen Denmark wird vom Staat, von drei Regionen und den Kommunen Kopenhagen, Roskilde, Nyborg, Vejle und Sonderburg (Sønderborg) finanziert. Laut Nachrichtenagentur „Ritzau“ gibt Dänemark mindestens 180 Millionen Kronen für die Tour aus.

Roger Buch, Kommunalexperte von Danmarks Medie- og Journalisthøjskole, kritisiert in „Politiken“ das Bezahlen der Tickets durch die öffentliche Hand. Seinen Worten nach sollte kein Steuergeld dafür verwendet werden, um die Reisen privater Mannschaften zu finanzieren.

Für Rasmus Grønved Nielsen, Universität Kopenhagen, Experte für die Zusammenarbeit zwischen Privatunternehmen und Kommunen, ist dieses Verhalten zumindest „atypisch“.

Die Vorsitzende von Grand Départ Copenhagen, Sophie Hæstorp Andersen (S), Oberbürgermeisterin von Kopenhagen, führt in einer schriftlichen Stellungnahme an „Politiken“ aus, die Übernahme der Flugkosten sei Bedingung dafür gewesen, dass die Tour de France nach Dänemark kommt. Sie ist der Auffassung, dass die getroffene Vereinbarung noch evaluiert werden wird.

Das Thema Flugtickets nach Frankreich war bislang nicht aktuell, da Länder, die bislang Gastgeber für eine Etappe waren, näher am Heimatland des Radrennens lagen.

Der französische Arrangeur des Rennens ASO hatte eine Anfrage von „Politiken" unbeantwortet gelassen.

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