Energie & Umwelt

Neue Windparks produzieren Energie vor allem für neue Datenzentren

Neue Windparks produzieren Energie vor allem für neue Datenzentren

Neue Windparks produzieren Energie vor allem für neue Datenzentren

Kopenhagen
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Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Drei neue Offshorewindparks sollen Dänemark dabei helfen, seinen Energieverbrauch nachhaltig zu gestalten. Doch schon zwei Drittel des produzierten Stroms der Windparks werden der Zeitung Ingeniøren zufolge die sechs beabsichtigten oder im Bau befindlichen neuen Datenzentren benötigen.

Die Konzerne Apple, Facebook und Google beabsichtigen in den kommenden Jahren, sechs Datenzentren in Dänemark zu bauen – unter anderem auch in Kassö bei Apenrade in Nordschleswig.

Wie die Zeitung Ingeniøren berichtet, werden diese sechs Datenzentren im Jahr 2030 sieben Terrawatt Strom verschlingen, was 62,5 Prozent der elektrischer Energie ausmacht, die die drei im Energievertrag vereinbarten Offshorewindparks produzieren also rund zwei Drittel.

Diese drei noch zu bauenden Windparks werden je mindestens 800 Megawatt Leitung haben. Die Zeitung bezieht sich auf eine Antwort des Versorgungs- und Klimaministers Lars Christian Lilleholt (Venstre) auf eine Anfrage des energiepolitischen Sprechers der Partei Einheitsliste, Søren Egge Rasmussen.

Rasmussen: „gewaltiger“ Energiverbrauch

In seiner Antwort betont der Minister, der große Energieverbrauch wäre bereits in die Energievereinbarung einberechnet. Die Datenzentren würden das Ziel, im Jahr 2030 55 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu schöpfen, nicht gefährden.

Lilleholt erinnert in seiner Antwort auch an die Meldungen der Konzerne, „grünen” Strom verwenden zu wollen. Auf seiner Homepage weist das Ministerium darauf hin, mit den drei Windparks könnten mehr als alle dänischen Haushalte mit Strom versorgt werden.

Søren Egge Rasmussen nennt den Verbrauch der Datenzentren – vergleichbar mit dem Verbrauch von 1,75 Millionen Haushalten – „gewaltig”. Ohne Datenzentren hätte man als Gesellschaft einiges an Geld sparen können, das in den Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung geht, gibt Rasmussen zu bedenken.

Laut Ingeniøren bezahlen die Datenzentren für 7 Terrawatt 28 Millionen Kronen, das macht pro Kilowatt 0,5 Øre. Ein privater Kunde bezahlt für die gleiche Menge Strom 92,4 Øre.

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