Integration

So viele Zugewanderte sind in Arbeit, wie noch nie

So viele Zugewanderte sind in Arbeit, wie noch nie

So viele Zugewanderte sind in Arbeit, wie noch nie

Kopenhagen
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Viele Menschen aus von Dänemark als „nicht-westlich“ eingestuften Ländern finden hierzulande im Gesundheitswesen und in der Reinigungsbranche Arbeit (Symbolfoto). Auch der Einzelhandel und die Industrie bieten Jobs. Foto: Lars Just/Ritzau Scanpix

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Innerhalb eines Jahres hat es einen rasanten Anstieg gegeben. Ein „heißer“ Arbeitsmarkt könnte eine Erklärung dafür sein, warum mehr Einwanderinnen und Einwanderer aus sogenannten „nicht-westlichen“ Ländern Arbeit haben, sagt ein Forscher anhand neuer Zahlen.

Der Anteil der sogenannten „nicht-westlichen“ Einwanderinnen und Einwanderer und ihrer Nachkommen an den Erwerbstätigen ist in den vergangenen sieben Jahren in Dänemark deutlich gestiegen.

Ende 2021 waren somit sechs von zehn Erwachsene aus dieser Gruppe erwerbstätig. Dies schreibt „Politiken“.

Es ist dies der höchste Anteil nicht-westlicher Einwanderinnen und Einwanderer und ihrer Nachkommen an den Erwerbstätigen, der in den elf Jahren, in denen das Verzeichnis erstellt wurde, gemessen wurde.

Die Zahlen, die die Zeitung nennt, stammen aus einer neuen Analyse des Ministeriums für Einwanderung und Integration. Sie basiert auf den Beschäftigungszahlen der Statistikbehörde und der Ausländerdatenbank des Ministeriums.

Mattias Tesfaye
Mattias Tesfaye (Archivfoto) Foto: Jens Dresling/Ritzau Scanpix

Von 44,5 auf 60,2 Prozent in sieben Jahren

Anfang 2015 hatte weniger als jede zweite unter dem Schlagwort „nicht-westlich“ registrierte Person einen Arbeitsplatz – 44,5 Prozent.

Ende 2021 hatten 60,2 Prozent der Gesamtgruppe einen Arbeitsplatz. Diese Entwicklung entspricht einem Anstieg um 16 Prozentpunkte.

Der Minister für Einwanderung und Integration, Mattias Tesfaye (Soz), bezeichnet dies als „ausgezeichnete Nachricht“: „Seit einigen Jahren ist der Zustrom von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern gering, was bedeutet, dass wir denjenigen, die wir aufnehmen, besser helfen können, sodass sie sich gut in die dänische Gesellschaft integrieren können.“

„Und wirtschaftlicher Fortschritt ist eine wirksame Medizin gegen soziale Probleme“, so Tesfaye gegenüber „Politiken“. Er biete Beschäftigungsmöglichkeiten, auch für diejenigen, die Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt haben.

Allein im letzten Jahr der Erhebung ist die Zahl der Beschäftigten in der Gruppe um 25.869 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 5 Prozentpunkten, der allein zwischen dem vierten Quartal 2020 und dem vierten Quartal 2021 zu verzeichnen ist.

Frederik Thuesen, leitender Forscher am Nationalen Zentrum für Wohlfahrtsforschung (Vive), sieht die Erklärung vor allem darin, dass der dänische Arbeitsmarkt in voller Blüte steht. Er schreie förmlich nach Kräften, sagt er „Politiken“.

Erik Bjørsted
Erik Bjørsted Foto: Arbejderbevægelsens Erhversråd

Ökonom: Zielgerichtete Integrationsbemühungen fruchten

Erik Bjørsted, damals noch Chefökonom der gewerkschaftsnahen Stiftung Arbejderbevægelsens Erhvervsråd, sah in einem Kommentar im Januar zusätzliche Gründe: „Vielleicht sind die Aktivierungsbemühungen auch besser geworden, wenn es darum geht, nicht-westliche Eingewanderte als arbeitsfähig zu erkennen und sie in gute Aktivierungsprogramme in Unternehmen zu bringen. Wenn dies der Fall ist, kann dies auch ein Faktor sein, der zum Anstieg der Beschäftigung von nicht-westlichen Eingewanderten beiträgt.“

Die Zahlen würden auch zeigen, dass die Kürzung der Integrationsmittel nur geringe Auswirkungen darauf haben, ob Zugewanderte in Arbeit kommen, so Bjørsted, der inzwischen Chefökonom bei der Gewerkschaft Dansk Metal ist.

Wichtiger seien aktive Einsätze der Kommunen: „Einige Kommunen setzen auch spezielle Teams ein, die sich darum kümmern, Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit zu bringen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Teams können Zuwanderinnen und Zuwanderern bei der Bewältigung der Herausforderungen helfen, die neben der Arbeitslosigkeit auf sie zukommen können. Herausforderungen wie Kriegstraumata oder nicht-westliche Frauen, die mit sozialer Kontrolle konfrontiert sind. Auf diese Weise können wir noch mehr nicht-westliche Migrantinnen und Migranten in Arbeit bringen.“

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