Stichprobe

Schweinepest: Dänemark klagt über verschmutzte Schweinetransporter

Schweinepest: Dänemark klagt über verschmutzte Schweinetransporter

Schweinepest: Dänemark klagt über verschmutzte Schweinetransporter

jt
Nordschleswig/Kopenhagen
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Foto: Janus Engel/Ritzau Scanpix/Polfoto

Beim Saubermachen sind die Transportunternehmen von Schweinen zu schludrig. Das erhöht das Risiko, dass Dänemark von der afrikanischen Schweinepest betroffen wird, meint die Nahrungsmittelbehörde.

Seit Februar hat die dänische Nahrungsmittelbehörde durch Stichproben die Schweinetransporter, die leer die Grenze passieren, um Schweine in Dänemark abzuholen, kontrolliert. Laut EU-Regeln sollen die Transporter im Heimatland sauber gemacht und desinfiziert werden. Doch eine Akteneinsicht der Naturschutzorganisation Greenpeace bei der Nahrungsmittelbehörde zeigt, dass das nicht oft der Fall ist, berichtet die Fachzeitung Ingeniøren.

Von 149 untersuchten Transportern waren 75 Prozent derart schmutzig, dass die Fahrer beauftragt wurden, diese zu säubern, bevor die Weiterfahrt erlaubt würde.

„Unsere Stichprobe zeigt, dass die EU-Regeln nicht eingehalten werden. Das wollen wir nun der EU-Kommission vorlegen“, erklärt der Vizechef der Nahrungsmittelbehörde, Jan Mellergaard.

Der Landwirtschaftsverband Landbrug&Fødevarer hat in Pattburg zwei und in Nakskov eine Waschanlage zur Säuberung und Desinfektion von Schweinetransportern eingerichtet. Dies soll den dänischen Landwirten eine zusätzliche Sicherheit vor der afrikanischen Schweinepest geben.

„Die Zahl ist viel zu hoch“

„Als so viele Transporter so schmutzig bei den Waschanlagen ankamen, waren wir geschockt. Wir hatten nicht mit einer solch hohen Zahl gerechnet. Die Zahl ist viel zu hoch“, so Mellergaard zu Ingeniøren.

EU-weit ist Dänemark das einzige Land, dass die Säuberung der Tiertransporte kontrolliert. Die Ursache dafür liegt wahrscheinlich daran, dass die afrikanische Schweinepest verheerende Folgen für den dänischen Export haben könnte, so die Zeitung. Doch das ändere nichts daran, dass die EU-Regeln eingehalten werden müssen, meint Mellergaard.

„Ich versuche schon seit geraumer Zeit, die EU zum Eingreifen zu animieren – bisher jedoch ohne Erfolg. Im September werden wir die Zahlen unserer Untersuchung vorlegen und dann können sie das nicht länger negieren“, erklärt der Vizechef.  

Laut Greenpeace fahren viele der schmutzigen Tiertransporte unter polnischen Kennzeichen. Doch unklar sei noch, wo diese Transporte zuletzt abgeladen haben oder in einer Waschanlage waren. Das muss nicht gezwungenermaßen in Polen gewesen sein, so Ingeniøren.

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