Storstrøms-Brücke

Vertragsausstieg kann 100 Millionen Kronen kosten

Vertragsausstieg kann 100 Millionen Kronen kosten

Vertragsausstieg kann 100 Millionen Kronen kosten

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Die neue Brücke über den Storstrøm wird Fahrbahnen für die Eisenbahn und Autos erhalten. Züge können mit Tempo 200 die Meerenge überqueren, Güterzüge mit 120 km/h, während Autos höchstens mit 80 Stundenkilometern unterwegs sind. Foto: Grafik Vejdirektoratet

Die Staatskasse würde um einen dreistelligen Millionenbetrag erleichtert werden, sollte der Vertrag mit den italienischen Brückenbauern gekündigt werden. Die Straßenbehörde steht in einer ernstzunehmenden Lage, meint ein Experte.

Dass die dänische Straßenbehörde im Oktober ein italienisches Konsortium mit dem Bau einer neuen Brücke über den Storstrøm beauftragt hat, könnte nun ein teures Vergnügen werden. Das berichtet das Gewerkschaftsmagazin Fagbladet 3F.

Carina Risvig Hamer, Expertin im Bereich Angebotsrecht der Süddänischen Universität, enthüllte, dass zwei der drei beauftragten italienischen Baufirmen in deren Heimatland in einem Korruptionsverfahren stecken. Diese Enthüllungen haben am Dienstag dazu geführt, dass der dänische Transportminister Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) den Vertrag, bis der Fall Untersucht worden ist, nicht unterzeichnen will.

Ein solches Vorgehen ist laut Hamer auch legal. Doch sollte der Minister den Vertrag kündigen, dann könnte es teuer werden, meint die Expertin. „Sollte die Straßenbehörde sich gegen das italienische Konsortium entscheiden, dann schätze ich, dass ein dreistelliger Millionenbetrag fällig wäre“, erklärt Hamer gegenüber 3F.

Ernsthafte Lage

Auch ihr Kollege Ole Helby Petersen, Professor an der Uni Roskilde, stuft die aktuelle Lage als ernsthaft ein. „Egal wie sich die Straßenbehörde nun entscheidet, dann sind finanzielle Folgen nicht auszuschließen“, so Petersen.

Sollte der vereinbarte Vertrag für einen Gesamtpreis von 2,1 Milliarden Kronen gekündigt werden, dann wird die Entshädigung auch dementsprechend hoch sein, meint Hamer. „Die Größe der Entschädigung geht Hand in Hand mit der Größe des Bauvorhabens. In der Regel entspricht die Entschädigung dem Preis des wirtschaftlichen Gewinnes der Aufgabe“, sagt Hamer und ergänz: „In diesem Fall über 100 Millionen Kronen.“

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