Covid-19
Corona-Experten fühlen sich übergangen
Corona-Experten fühlen sich übergangen
Corona-Experten fühlen sich übergangen
Einige Wissenschaftler in Dänemark wundern sich, dass sie für die jüngsten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen im Raum Kopenhagen nicht um Rat gefragt wurden. Venstre wirft der Regierung „absurdes“ Verhalten vor.
Mehrere Mitglieder der Expertengruppe, die für die Ausarbeitung des im Oktober veröffentlichten Corona-Warnsystems mitverantwortlich gewesen sind, fühlen sich nach den jüngsten Verschärfungen der Corona-Restriktionen im Raum Kopenhagen übersehen und vergessen. Das berichtet die Zeitung „Berlingske“.
Das Corona-Warnsystem hat die Regierung am 31. Oktober präsentiert. Dessen Aufgabe ist es, der Bevölkerung eine größere Transparenz zu geben, warum Corona-Maßnahmen künftig wo eingeführt werden. Für die Ausarbeitung hatte die Regierung eine 14-köpfige Expertengruppe zurate gezogen.
Vor der Veröffentlichung hatte sich die Gruppe nach Angaben von „Berlingske“ zweimal getroffen, wovon das erste Treffen lediglich zum Kennenlernen diente, und seit der Veröffentlichung hat es eine weitere Zusammenkunft der Expertengruppe gegeben.
Nachdem Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) nun am Dienstag die neuen Corona-Restriktionen für den Großraum Kopenhagen bekannt gab, wunderten sich viele der Experten, warum sie bei dem Beschluss der Maßnahmen nicht einbezogen und um Rat gefragt worden waren.
„Ich habe zuerst geglaubt, dass sie mich vergessen haben. Aber dann sah ich, dass die anderen auch nicht um Rat gefragt wurden“, so Jes Søgaard, Professor für Gesundheitsökonomie an der Süddänischen Universität. Andere Experten äußerten sich laut Zeitung ähnlich, wollen aber anonym bleiben.
Kritik aus der Opposition
Der Sprecher für Gesundheitspolitik von Venstre, Martin Geersten, nennt es „komplett absurd“, dass man in der derzeitigen Situation nicht Experten bei Entscheidungen einbeziehe.
„Ich denke, dass man sich mit externen Experten darüber austauschen muss, ob das Maßnahmen-Paket, das wir gerade in der Hauptstadt zur Minderung des Infektionsdrucks erlassen haben, das richtige ist. Es ist grundsätzlich ein Problem, wenn man nur auf sich selbst hört“, so Geersten zu „Ritzau“.