Covid-19

Dänemark hat über eine Million abgelehnte Impfdosen auf Lager

Dänemark hat über eine Million abgelehnte Impfdosen auf Lager

Dänemark hat über eine Million abgelehnte Impfdosen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Peder Hvelplund
Peder Hvelplund (Archivfoto) Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die Einheitsliste will, dass die Vakzine anderen zugutekommen – und zwar schnell. Denn Astrazeneca und Johnson & Johnson liefern vertragsgemäß noch immer.

Derzeit hat Dänemark über eine Million Impfdosen von Astrazeneca und Johnson & Johnson in den Kühlschränken der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten (SSI) auf Lager.

Dies geht aus Zahlen hervor, die „DR“ vom Gesundheitsministerium erhalten hat.

Deshalb will die linke Einheitsliste, eine der Stützparteien der Minderheitsregierung, dass die sozialdemokratische Regierung einen Plan für die Spende der Impfstoffe macht, die Dänemark gekauft hat, aber selbst nicht braucht, sagt Fraktionssprecher Peder Hvelplund.

Das Problem: Covax nimmt nur fabrikneue Impfdosen an

Doch es könnte schwierig werden, die dänischen überschüssigen Impfstoffe zu spenden, da sie nicht direkt aus einer Fabrik kommen, sondern zuerst nach Dänemark gegangen sind, erklärt er.

„Das Covax-Impfstoffprogramm will nur Impfstoffe direkt von der Fabrik erhalten. Das bedeutet, dass es die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson, die beim SSI gelagert sind, nicht annehmen will“, so der Politiker.

Er erklärt: „Daher müssen wir bilaterale Vereinbarungen mit Empfängerländern treffen, mit denen wir in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Doch das wird dadurch verkompliziert, dass wir sowohl sicherstellen müssen, dass wir die Impfstoffe liefern können, als auch, dass das Empfängerland die Kapazität hat, die Impfstoffe an seine Bürger zu bringen.“

Covax ist eine gemeinsame Impfstoff-Kooperation zwischen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und einer Reihe anderer Organisationen. Ziel ist es, die Corona-Impfstoffe weltweit zu verteilen, insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt.

Dänemark hat bereits mehrere Millionen Impfdosen weltweit gespendet – von Schleswig-Holstein über den Balkan bis nach Afrika und Bhutan.

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