Nach GroKo-Sondierungen in Deutschland
DI fürchtet geringeren Einfluss Dänemarks in der EU
DI fürchtet geringeren Einfluss Dänemarks in der EU
DI fürchtet geringeren Einfluss Dänemarks in der EU
Der EU-Chef des dänischen Wirtschaftsverbandes, Anders Ladefoged, fürchtet eine dänische Außenseiterrolle bei einem deutschem Ja zu mehr Eurozonen-Integration. Dieses rückt nach den erfolgreichen Sondierungsgesprächen immer näher.
Beim dänischen Wirtschaftsverband Dansk Industri (DI) sieht man mit Sorge auf die politischen Weichenstellungen in Deutschland nach dem SPD-Parteitag mit Zustimmung zur Aufnahme von Koaltionsverhandlungen mit CDU und CSU. Deren EU-Chef Anders Ladefoged erklärt gegenüber dem Wirtschaftsblatt Børsen, dass mit der Weichenstellung in Deutschland hin zu einer stärkeren Integration der zur Eurozone gehörenden EU-Staaten der Einfluss Dänemark in der Union schwinden würde.
Ladefoged verweist auf das Papier von CDU/CSU und SPD nach den Sondierungen, in dem weitgehende Vorschläge zur Intensivierung der EU-Partnerschaft enthalten sind. Erwartet wird eine Vorreiterrolle Kanzlerin Merkels und Frankreichs Präsident Emmanuel Macrons. „Dänemark wird alleine aufgrund der Vorbehalte in die Klemme kommen und weiter von den Kernländern entfernt“, so Ladefoged.
Dänemark schon heute teilweise außen vor
Der EU-Fachmann verweist darauf, dass schon heute zunächst die 19 Eurozonen-Finanzminister Beschlüsse fassen, bevor die Finanzminister Dänemarks und der übrigen Nicht-Euro-Staaten hinzugezogen werden. „Es ist auch ganz natürlich, dass die Zusammenarbeit gestärkt wird. Sie sitzen alle im selben Boot und haben gemeinsame Interessen“, fügt Ladefoged hinzu.
Der dänische EU-Kenner unterstreicht, dass es auch im dänischen Interesse sei, dass die Finanzen und die Wirtschaft innerhalb Europas funktionierten und niemand über die eigenen Verhältnisse lebe. „Wir sind in Dänemark Anhänger des deutschen Modells mit Fokus auf Haushaltsdisziplin“, so der Spitzenmann des Wirtschaftsverbandes.
Auf Ablehnung bei DI trifft die Haltung in Deutschland, einen EU-Rahmen für Mindestlöhne festzulegen. Dafür seien in Dänemark die Sozialpartner auf dem Arbeitsmarkt zuständig.
Anfreunden kann er sich schon eher mit der Zielsetzung von CDU/CSU und SPD, gemeinsame EU-Regeln für die Unternehmensbesteuerung zu schaffen, um für mehr Transparenz zu sorgen. Einheitssteuersätze lehne man allerdings ab.