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EU-Beitritt: Ukraine hatte auf größere dänische Unterstützung gehofft

EU-Beitritt: Ukraine hatte auf größere dänische Unterstützung gehofft

EU: Ukraine hoffte auf größere dänische Unterstützung

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Der Botschafter der Ukraine in Dänemark, Mykhailo Vydoinyk, hatte von Dänemark weniger Zögern in Bezug auf den Wunsch der Ukraine erwartet, ein Kandidatenland in der EU zu werden. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

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Aus Sicht des ukrainischen Botschafters agiert Dänemark bei der Frage, ob der Ukraine erlaubt werden soll, der EU beizutreten zu zögerlich. Die Staatsministerin verweist darauf, dass erst eine Entscheidung im Folketing gefällt werden müsse.

Soll die Ukraine EU-Beitrittskandidat werden oder nicht?

Bei dieser Frage haben sich dänische Politiker viel zu zurückhaltender geäußert als die eigene Bevölkerung, sagt der Botschafter der Ukraine in Dänemark, Mykhailo Vydoinyk.

„Es ist klar, dass wir erwartet haben, dass Dänemark diesen europäischen Weg noch stärker unterstützt. Dänemark tut viel. Aber manchmal brauchen wir starke politische Entscheidungen, und meiner Einschätzung nach hat Dänemark versucht, sich zurückzuhalten“, so der Botschafter.

Größten Unterstützer in Osteuropa

Vor allem die osteuropäischen Länder machen sich aktuell dafür stark, die Ukraine als Kandidatenland in der EU zuzulassen. Das heißt, dass die Ukraine in einen formellen Prozess eingebunden wird, um eines Tages Mitglied werden zu können.

Die EU-Kommission, Deutschland, Frankreich und Italien haben im Vorfeld des EU-Gipfels in der kommenden Woche bereits signalisiert, dass sie die Initiative unterstützen wollen.

Die dänische Regierungschefin, Mette Frederiksen (Soz.), wollte sich hingegen noch nicht eindeutig positionieren. Sie muss zunächst ein Mandat im Folketing haben. Aber sie versprach, die „Ukraine näher an Europa zu binden".

Der Botschafter sagt zur Haltung der Staatsministerin: „Es gab eine Art Zögern. Aber das kommt wahrscheinlich daher, dass man abwarten muss, was das Folketing sagt. Dieser Prozess ist also noch nicht abgeschlossen. Nächste Woche erwarten wir eine endgültige Entscheidung.“

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