Coronavirus

Frederiksen weiterhin ohne klare Antwort in der Grenzfrage

Frederiksen weiterhin ohne klare Antwort in der Grenzfrage

Frederiksen weiterhin ohne klare Antwort in der Grenzfrage

Kopenhagen/Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) bleibt bei der Frage zur Grenzöffnung vage. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Dänemark führt Dialog über eine Grenzöffnung mit Griechenland, Österreich und anderen Ländern. Die dänische Regierungschefin erklärt im Folketing, dass die Grenze zu Deutschland und Norwegen zuerst geöffnet werde.

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) möchte weiterhin keine Anwort auf Fragen geben, ob Dänemark gleichzeitig mit Deutschland die Grenze öffnen sollte.

Während einer Fragestunde am Dienstag im Folketing versuchte der Vorsitzende der linksliberalen Partei Radikale Venstre, Morten Østergaard, ein weiteres Mal, die Regierungschefin in dieser Frage aus der Reserve zu locken.

Die Antwort blieb im Allgemeinen.

„Ich glaube ich spreche im Namen von allen zehn Parteien, wenn ich sage, dass die Grenzen zu einem Zeitpunkt geöffnet werden sollen. Und dann kann es eine Frage des Temperaments sein, wie schnell dies geschehen soll“, so Frederiksens Antwort.

„Persönlich freue ich mich auf den Tag, an dem wir wieder Gäste willkommen heißen können, die zum Beispiel die wundervollen Küsten Jütlands besuchen möchten.“

Dialog mit Nachbarn

Østergaard weist darauf hin, dass die wirtschaftlichen Berater der Regierung eine parallele Grenzöffnung mit Deutschland ausdrücklich empfehlen. Doch darauf mochte die Staatsministerin nicht eingehen.

„Es (die Grenzöffnung) muss selbstverständlich auf eine kluge und begabte Art passieren, die mit unseren Nachbarländern abgestimmt wird. Was passiert in Europa, was bedeutet dies für das Infektions-Risiko und wie viele Menschen sind plötzlich in unserem Land. Das ist eine laufende Einschätzung, und da müssen wir selbstverständlich einen engen Dialog mit unseren Nachbarländern pflegen“, meint Frederiksen.

Warnung vor möglichem Anstieg von Neuinfektionen

Der Vorsitzende der Radikalen hakt nach und fragt, ob die Regierung nicht die Auffassung teile, dass eine Öffnung der Grenze spätestens gleichzeitig mit Deutschland passieren sollte. Frederiksen verwies darauf, dass es schwierig sei, die Entwicklung abzuschätzen.

„Was passiert, sollte der Infektionsdruck in Dänemark in 14 Tagen wieder außer Kontrolle geraten? Oder was ist, sollte dies in Deutschland passieren, der Infektionsdruck dort explodiert, wie sähe dann die Situation aus?“, fragt Frederiksen rhethorisch.

„Wenn Deutschland weiterhin in Bezug auf Corona sehr gut navigiert, dann haben wir eine andere Situation.“

Nachbarländer zuerst

Laut Politiken führt die dänische Regierung einen Dialog mit acht anderen Ländern über die Möglichkeit, gegenseitige Besuche von Touristen zuzulassen. Dies umfasst unter anderem Griechenland, Österreich und Neuseeland.

Auf Nachfrage des Journalisten von Politiken, ob man sich vorstellen könne, dass zum Beispiel österreichische Touristen vor deutschen ins Land dürfen, versichert sie, dass dies nicht geplant ist.

„Wir haben keine Pläne, Korridore zu entfernteren Ländern zu öffnen bevor wir die Grenzen zu unseren Nachbarländern öffnen“, sagt Frederiksen.

Mehr lesen