Fall um Quotenkönige

Großfischer spendeten dem LøkkeFonden fast 200.000 Kronen

Großfischer spendeten dem LøkkeFonden fast 200.000 Kronen

Großfischer spendeten dem LøkkeFonden fast 200.000 Kronen

Kopenhagen
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Lars Løkke Rasmussen
Lars Løkke Rasmussen Foto: Scanpix

Das Geld eines Spenden-Schecks, der am 21. Januar an den LøkkeFonden übergeben wurde, stammt zur Hälfte von Großfischern, berichtet die Zeitung Ekstra Bladet. Wirtschaftsprofessor Anders Drejer von der Universität Aalborg nennt dies „zutiefst problematisch und undemokratisch.

190.004 der 372.829 Kronen, die vor Kurzem für den LøkkeFonden gesammelt wurden, stammen von John-Anker Hametner Larsen und elf anderen Großfischern.

Das berichtet die Zeitung Ekstra Bladet am Montag – zwei Tage bevor Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) zu einer Anhörung ins Folketing geladen ist, bei der er über seine Beziehungen zu den sogenannten Quotenkönigen, Großfischern, die den größten Teil der Fangquoten besitzen, befragt werden soll.

Hametner Larsen spendete 50.000 Kronen

John-Anker Hametner Larsen, der dem Regierungschef in der Vergangenheit einen Gratisaufenthalt in seinem Sommerhaus in Skagen im Wert von 10.000 Kronen schenkte, spendete alleine 50.000 Kronen für die Stiftung von Løkke.

Der LøkkeFonden hilft Jugendlichen, die vom rechten Weg abgekommen sind. Die Frau des Staatsminsters, Sólrun Løkke Rassmussen, ist Vorstandvorsitzende der Stiftung.

Hametner Larsen übergab den Check über 372.829 Kronen am 21. Januar bei einer Veranstaltung in Thyborøn an Løkke Rasmussen.

Professor: „Zutiefst problematisch und undemokratisch“

Professor Anders Drejer vom Wirtschaftsinstitut der Universität Aalborg meint, dass es „zutiefst problematisch und undemokratisch“ sei, dass man sich den Zugang zum Staatsminister erkaufen könne. „Die Vorgeschichte ist, dass einer der Quotenkönige ohne Erfolg versucht hatte, Kontakt zum Staatsminister herzustellen, doch wenn man dies nun über Veranstaltungen und Unterstützung der Stiftung macht, scheint es doch noch zu funktionieren. Wenn alle Quotenkönige sich auf einmal dazu entschließen, Geld für die Stiftung zu spenden, besteht kein Zweifel daran, dass sie ein bestimmtes Motiv haben“, sagt der Professor zu Ekstra Bladet.

Lars Løkke Rasmussen wollte bisher keine Stellung zu der Sache nehmen. Er kündigte in der vergangenen Woche allerdings bereits an, dass er von den sechs Fragen, die er bei der Anhörung beantworten soll, fünf mit der Begründung nicht beantworten will, dass sie seine Privatsphäre betreffen.

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