Gesundheitswesen

Jeder dritte Arzt mit verlorener Zulassung wurde im Ausland ausgebildet

Jeder dritte Arzt mit verlorener Zulassung wurde im Ausland ausgebildet

Jeder dritte Arzt mit verlorener Zulassung wurde im Ausland ausgebildet

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: dpa

Wenn es um das Entziehen von Zulassungen geht, sind ausländische Ärzte in der Statistik deutlich überrepräsentiert. Das zeigt eine neue Analyse der Behörde für Patientensicherheit. Ein Experte von der Universität Aalborg sieht dafür unterschiedliche Gründe.

Jeder dritte Arzt, der aufgrund von Fehlern seine Zulassung verliert, ist ausländischer Herkunft. Das berichtet die Tageszeitung BT.

Eine neue Analyse der Behörde für Patientensicherheit (Styrelsen for Patientsikkerhed) zeigt, dass 30 von 98 Ärzten mit verlorenen Zulassungen im Ausland ausgebildet wurden. Vier von ihnen wurden in der EU ausgebildet, 19 in einem anderen skandinavischen Land und sieben in einem Dritt-Staat. Weil in Dänemark lediglich neun Prozent aller Ärzte aus dem Ausland kommen, sind diese auf der Liste stark überrepräsentiert.

Der ausbildungsverantwortliche Oberarzt an der Aalborger Universität, Finn Kallehave, prüft ausländische Ärzte und sieht das unterschiedliche fachliche Niveau als ein Problem. „Im Bereich der Ausbildung ist es für uns schwer, ihre eigentlichen Kompetenzen zu überprüfen“, so Kallehave zu BT.

Auch die sprachliche Barriere ist ihm zufolge eine Herausforderung. „Das Problem ist, dass ihre Sprachkenntnisse für ein touristisches Niveau brauchbar sind – doch bei Entscheidungen, wo der Patient mit einbezogen werden soll, fehlt ein ordentlicher Dialog“, sagt der Oberarzt.

Die Behörden können Ärzten die Zulassung entziehen, wenn sie zu der Bewertung kommen, dass der Arzt eine Gefahr für die Patienten ist. Dies kann beispielsweise durch fatale Fehler bei Operationen, aufgrund von übergriffen auf Patienten oder gefährliche Behandlungsmethoden der Fall sein.

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