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Kommentatoren: Støjberg-Abwahl setzt Venstre-Ausländerpolitik unter Druck

Kommentatoren: Støjberg-Abwahl setzt Venstre-Ausländerpolitik unter Druck

Støjberg-Abwahl setzt Venstre-Ausländerpolitik unter Druck

jt
Kopenhagen
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Foto: Jacob Aban Kjerumgaard/Ritzau Scanpix

Bei der Wahl einer neuen Venstre-Parteispitze bekam Inger Støjberg keinen Posten. Eine straffe Ausländerpolitik ist nicht länger eine Trumpfkarte, meinen mehrere politische Kommentatoren.

Die frühere Ausländer- und Integrationsministerin Inger Støjberg (Venstre) verlor laut mehreren Medien am Montag eine Stichwahl zum Posten der Vize-Fraktionsvorsitzenden gegen ihre Kollegin Sophie Løhde. Viele politische Kommentatoren haben sich dazu geäußert und sind der Meinung, die Abwahl Støjbergs sei ein Zeichen dafür, dass den Befürwortern einer straffen Ausländerpolitik bei Venstre schwere Zeiten bevorstehen.

 

„Støjberg sorgt für Kontroversen – auch parteiintern. Es gibt einige Parteimitglieder bei Venstre, die nicht der gleichen Meinung wie Støjberg bezüglich der Ausländerpolitik sind“, erklärt Thomas Fundig, politischer Kommentator bei der Tageszeitung „Danmark“.

 

Bei den Wählern ist Støjberg aber eine angesehene Politikerin. Mit insgesamt 28.420 Stimmen bekam sie bei der jüngsten Parlamentswahl nach Lars Løkke Rasmussen die meisten Stimmen bei Venstre, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

 

„Obwohl sie (Inger Støjberg, Red.) eine sehr gute Wahl hatte, zeigte das Gesamtergebnis der Parlamentswahl zugleich, dass eine immer straffer werdende Ausländerpolitik nicht länger eine politische Trumpfkarte ist, mit der man bei Venstre Wahlen gewinnen kann“, meint die politische Kommentatorin der Wirtschaftszeitung „Børsen“, Helle Ib.

 

Medien hatten vor der Wahl einer neuen Venstre-Parteispitze berichtet, dass Lars Løkke Rasmussen Støjberg für den Posten als Vize-Fraktionsvorsitzende bevorzugte.  Dass Støjberg nicht gewählt wurde, zeige zudem, dass Løkkes Rückhalt innerhalb der Partei fehle, meint Fundig. „Løkkes Position bei Venstre ist derzeit so schwach, dass er nicht einmal seine Vorhaben durchsetzen kann. Das zeigt, dass bei Venstre ein Machtkampf brodelt“, so der Experte zu Ritzau.

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