Politik

„Kritik von Løkke ist für Venstre verheerend“

„Kritik von Løkke ist für Venstre verheerend“

„Kritik von Løkke ist für Venstre verheerend“

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Der Vorsitzende von Venstre muss die politische Linie verteidigen, wie er es getan hat, bewertet ein politischer Kommentator. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

In einem neuen Buch greift Lars Løkke Rasmussen die politische Linie von Venstre an. Parteivorsitzender Jakob Ellemann-Jensen verteidigt hingegen die Ausrichtung seiner Partei.

Es ist für Venstre verheerend, wenn der frühere Vorsitzende Lars Løkke Rasmussen in einem Buch die politische Linie der Partei kritisiert. Daher muss auch der derzeitige Parteivorsitzende Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) die Politik verteidigen, wie er es in einem Beitrag auf Facebook getan hat. Dies ist die Einschätzung von Erik Holstein, politischer Kommentator bei dem Online-Medien „Altinget“.
 

In dem Post schreibt der derzeitige Venstre-Vorsitzende unter anderem, dass Lars Løkke die Vergangenheit nicht loslassen will, dass die Politik der Partei festgelegt ist und dass sie sich weiterentwickelt.

Die Ankündigung von Jakob Ellemann-Jensen folgt, nachdem Lars Løkke in seinem bevorstehenden Buch „Om de fleste og det meste“ beschrieben hat, wie Venstre von einer Zusammenarbeit über die Mitte hinweg profitieren würde.

Dies widerspricht der politischen Linie, die mit Jakob Ellemann-Jensen als Parteivorsitzendem von Venstre festgelegt wurde.

Ellemann setzt klare Linie

„Wenn man einen ehemaligen Staatsminister und langjährigen Vorsitzenden von Venstre hat, der gegen die Linie ist, die Jakob Ellemann bei einem Treffen vor einigen Tagen mit dem Rest der Führung der Partei zusammengestellt hat, ist das natürlich verheerend“, sagt Erik Holstein.

Er bezieht sich auf das jüngste Sommergruppentreffen von Venstre.

Nach dem Treffen, so der Kommentator, war die Partei zufrieden, dass sie sich nun endgültig entscheiden hatten und eine Strategie hatten, nach der sie arbeiten konnten.

Løkke stellt Strategie infrage

„Es gab eine klare Linie über die Strategie der Partei. Und dann kommt Løkke und stellt alles infrage. Es ist sehr schädlich für die Partei“, sagt Erik Holstein.

In seinem Buch spricht Løkke auch die Idee, eine neue politische Partei zu gründen.

Gedanken über Parteigründung

Es wird jedoch weder von Erik Holstein noch von Hans Engell, der auch ein politischer Kommentator ist, als realistisch angesehen.

„Es sind keine tief verwurzelten politischen Motive, die ihn antreiben“, sagt Hans Engell. „Løkke hat den Vorsitz nicht aufgrund politischer Meinungsverschiedenheiten verlassen, sondern aufgrund persönlicher. Es ist nie ein guter Ausgangspunkt, wenn man eine neue Partei gründen möchten.“

Sowohl Hans Engell als auch Erik Holstein beurteilen die Ankündigung von Lars Løkke Rasmussen als Frustration, in den Hintergrund der Partei gerutscht zu sein.

„Es sollte wahrscheinlich eher als Wunsch von Løkke gesehen werden, wieder aus dem Hintergrund hervorzutreten und eine aktive Rolle in der dänischen Politik zu spielen“, sagt Erik Holstein.

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