Kommunalwahlen

Medienstudie: Gewinnt, wer beides kann?

Medienstudie: Gewinnt, wer beides kann?

Medienstudie: Gewinnt, wer beides kann?

mh
Roskilde/Apenrade
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In den Top 20 der traditionellen und sozialen Medien ist auch Sonderburg (Sønderborg) vertreten. Foto: Pressefoto

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Laut einer neuen Studie der Universität Roskilde haben die meisten Spitzenkandidatinnen- und Kandidaten im Kommunalwahlkampf je nach Mediengattung unterschiedlich starken Einfluss. Nur Wenige schaffen es, sowohl klassische als auch soziale Medien zu meistern. Die Nordschleswigerin Eva Kjer Hansen ist eine von ihnen.

Politikerinnen und Politiker ziehen es vor, sowohl in den sozialen Medien als auch in den klassischen Medienplattformen im Wahlkampf präsent zu sein.  Aber wer schneidet wo am besten ab, und sind dieselben Personen auf allen Plattformen erfolgreich?

Eine neue Analyse der Universität Roskilde (RUC) zeigt, dass viele Kommunalpolitikerinnen und -politiker in den sozialen Medien und in den traditionellen Nachrichtenmedien, wie Tageszeitungen, TV-Nachrichten und Lokalzeitungen, unterschiedlich erfolgreich sind. So erscheinen in einer Top-20-Liste etwa nur acht Kandidatinnen und Kandidaten auf beiden Listen.

Meister der Medien

Die Studie ist Teil des Bürgermeisterbarometers, das die beiden Professoren Mark Blach-Ørsten und Mads Kæmsgaard Eberholst vom Fachbereich Kommunikation und Geisteswissenschaften in Zusammenarbeit mit Infomedia und Altinget durchführen.

„Die Politiker, die plattformübergreifend an der Spitze stehen, nennen wir Hybridmedien-Politiker. Das heißt, die Politiker, die in der Lage sind, sich auf beiden Seiten bemerkbar zu machen. Dies sind in unserer Analyse zum Beispiel Eva Kjer Hansen, Villy Søvndal und Sophie Hæstorp Andersen. Alle drei sind bekannte Politiker. Sophie Hæstorp kandidiert für die Sozialdemokraten als Bürgermeisterin von Kopenhagen, und Eva Kjer Hansen und Villy Søvndal treten in Kolding in einer der meistdiskutierten Kommunalwahlen des Landes gegeneinander an“, so Professor Mark Blach-Ørsten in einer RUC-Pressemitteilung

 

Von Platz 60 auf Platz 1

Die Mehrheit der Kandidatinnen und Kandidaten schafft es allerdings nur in einer Mediengattung besonders wahgenommen zu werden. So ist etwa Ole Birk Olesen (Liberale Allianz) aus Kopenhagen auf Platz eins der Interaktionen in den sozialen Medien, während er auf der Liste der Erwähnungen in den traditionellen Nachrichtenmedien nur auf Platz 60 rangiert.  

Wer toppt wo? Die Top 20 in den traditionellen und sozialen Medien. Foto: Mark Blach-Ørsten und Mads Kæmsgaard Eberholst

Ähnlich steht es um Christina Krzyrosiak Hansen (Sozialdemokraten) aus Holbæk und Pelle Dragsted (Einheitsliste) aus Frederiksberg, die viel Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien auf sich ziehen, aber vergleichsweise wenig in Zeitungs- oder Fernsehberichterstattungen wiederzufinden sind.

Es wird interessant sein zu sehen, ob die sozialen Medien einen Einfluss auf ihre Wahlergebnisse haben werden.

Mads Kæmsgaard Eberholst

„Wenn man sich diese drei Politikerinnen- und Politiker ansieht, gibt es wirklich einen Unterschied zwischen den verschiedenen Plattformen.  Es handelt sich um Politiker, die in ihrer Region sehr bekannt sind: ein ehemaliger Minister, ein aktueller Bürgermeister und ein ehemaliger hochrangiger Abgeordneter, aber sie scheinen sich bei dieser Wahl nicht hauptsächlich auf die traditionellen Medien zu verlassen. Sie sind offensichtlich gut darin, das Potenzial der sozialen Medien zu nutzen. Es wird interessant sein zu sehen, ob die sozialen Medien einen Einfluss auf ihre Wahlergebnisse haben werden“, sagt Forschungsleiter Mads Kæmsgaard Eberholst.

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