Dänemark

Verdacht auf Sprengstoff löst Großeinsatz auf Langeland aus

Verdacht auf Sprengstoff löst Großeinsatz auf Langeland aus

Verdacht auf Sprengstoff löst Großeinsatz auf Langeland aus

ghe/Ritzau
Lohals
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Polizei Fyn
Die Polizei erhielt einen Hinweis, wonach sich ein Mann auf einem Boot voller Sprengstoff verschanzt haben soll. Foto: Michael Bager/Ritzau Scanpix

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Ein Mann auf einem Boot voller Sprengstoff? Was wie ein Kriminalroman anmutet, rief am Montagmorgen ein Großaufgebot der Polizei auf Fünen auf den Plan. Nach Stunden wurde ein Mann festgenommen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass kein Sprengstoff auf dem Boot war.

Die Polizei von Fünen (Fyn) ist am Montag bis in den Nachmittag mit einem Großaufgebot am Hafen von Lohals auf Langeland im Einsatz gewesen.

Hintergrund war, dass die Polizei um 6.45 Uhr eine Meldung bekommen hatte, wonach sich eine Person auf einem Boot im Hafen aufhalte, auf dem sich auch Sprengstoff befinden soll. Die Polizei sperrte den Bereich großräumig ab und evakuierte etwa 50 Anwohnerinnen und Anwohner aus dem möglichen Gefahrenbereich. 

Mann auf Boot festgenommen

Beamtinnen und Beamte standen in telefonischem Kontakt mit dem Mann auf dem Boot. Um 13.19 Uhr gelang es ihnen, den Mann aus dem Boot zu holen und festzunehmen. Es handelt sich um einen 58-Jährigen aus dem südlichen Fünen. Es gibt keine Verletzten.

Die Polizei teilte man späten Montagnachmittag mit, dass sie keinen Sprengstoff auf dem Boot gefunden hat. Sie hat das Boot und das Gebiet genau untersucht. Der Bereich war daher noch geraume Zeit abgesperrt gewesen.

„Wir betonen, dass wir daran arbeiten, die Situation so schnell wie möglich mit Fokus auf die Sicherheit aller im Umkreis zu lösen“, hatte die Polizei in einer früheren Pressemitteilung geschrieben.

Der Mann wird der Bedrohung von Polizeibeamtinnen und -beamten bezichtigt. Eine Grundlage für einen Haftprüfungstermin gebe es jedoch nicht, so die Polizei. 

Drohnen, Helikopter und Bombenräumkommando

Ein Augenzeuge hatte „Fyns Amts Avis“ am Morgen von Drohnen in der Luft berichtet. Die Zeitung schrieb auch, dass die Polizei „schwer bewaffnet“ sei. Ebenfalls sei ein Boot zu Wasser gelassen worden, und ein Helikopter befinde sich in der Luft. 

Laut „TV 2 Fyn“ waren am Vormittag mindestens zehn Polizeiautos und ein Bus mit Einsatzkräften vor Ort. Außerdem soll ein Bombenräumkommando zugegen gewesen sein. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge waren am Vormittag zudem von Anwohnenden in Tåsinge gesichtet worden, die auf dem Weg nach Lohals waren. 

Der Bürgermeister von Langeland, Tonni Hansen (SF), forderte die Einheimischen via Facebook auf, sich von Lohals fernzuhalten. „Lasst euch nicht von eurer Neugier übermannen und bleibt weg, es sei denn, ihr wohnt in der Gegend oder seid mit eurem Boot im Hafen. Wenn das der Fall ist, bleibt drinnen“, schrieb er. Wenig später dankte er der Polizei, die die Situation am Hafen unter Kontrolle habe.

Der Artikel wurde um 16.30 Uhr um die Information ergänzt, dass kein Sprengstoff auf dem Boot war.

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