Islamischer Staat

Medium: Regierung plant Taskforce für Syrien-Kinder

Medium: Regierung plant Taskforce für Syrien-Kinder

Medium: Regierung plant Taskforce für Syrien-Kinder

wt/ritzau
Kopenhagen
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Fraktionssprecherin Mai Villadsen und Justizsprecherin Rosa Lund von der Einheitsliste nach Gesprächen mit Justizminister Nick Hækkerup am Freitag Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

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Die sozialdemokratische Regierung will nun doch aktiv daran arbeiten, dänische Kinder aus Lagern in Syrien zu holen. Das hat „Politiken“ erfahren.

Nun also doch: Die dänische Regierung will 19 Kinder aus Gefangenenlagern in Syrien nach Hause holen.

Bislang lautete die Devise der Regierung, die Eltern hätten Dänemark den Rücken gekehrt und dürften auf keinen Fall einreisen. Da könne man den Kindern dann auch nicht helfen.

Doch seit einigen Wochen steigt der Druck auf die Regierung, eine Lösung zu finden. Die Unterstützterparteien fordern, die Kinder müssen geholt worden.

„Finnische“ Lösung gefordert

Laut „Politiken“ will die sozialdemokratische Regierung nun eine mehrere Ministerien übergreifende Taskforce einsetzen, die bis zum 1. Juni Vorschläge unterbreiten soll, wie die Kinder nach Dänemark gebracht werden können. Dies geht aus einer Notiz hervor, die die Regierung am Freitag an Radikale Venstre, die Sozialistische Volkspartei und die Einheitsliste geschickt hat.

Die Unterstützerparteien fordern eine Lösung, wie sie Finnland gewählt hat. Hier ist erste Priorität, die Kinder zu holen. Wenn das bedeutet, dass die Mütter auch kommen müssen, so wird dies geduldet.

Bedrohung bei Verbleib in Lagern

Die dänische Regierung ist jedoch der Auffassung, dass die Mütter, die sich dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen haben, eine Bedrohung darstellen würden. Daher will man sie nicht ins Land lassen.

Die beiden dänischen Geheimdienste haben jedoch gewarnt, es könne von den Kindern künftig eine terroristische Bedrohung ausgehen, sollten sie in den Lagern bleiben. Nach Recherchen von „Ekstra Bladet“ hat der Militärische Nachrichtendienst in einer Einschätzung geschrieben, es bestünde die Gefahr, dass der IS die Kinder entführen würde, um sie als Kämpfer auszubilden.

Vor allem die Einheitsliste und Radikale Venstre haben kritisiert, dass Außenminister Jeppe Kofod (Soz.) diese Information nicht geteilt habe. 

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