Politik

Regierung: Neues Rentenmodell erst im Frühjahr

Regierung: Neues Rentenmodell erst im Frühjahr

Regierung: Neues Rentenmodell erst im Frühjahr

Ritzau/hm
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Beschäftigungsminister Peter Hummelgaard (Soz.) Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Eine neue Rentenordnung wird verschoben, die Regierung begründet dies mit den anstehenden Tarifverhandlungen. Die Dänische Volkspartei und die Partei Venstre finden das Vorgehen nicht in Ordnung.

Weil Dänemarks sozialdemokratische Regierung nicht die kommenden Tarifverhandlungen beeinflussen will, will sie ihre zukünftige differenzierte Rentenordnung erst im Frühjahr kommenden Jahres präsentieren. Dies berichtet die Zeitung „Berlingske“.

Im Juni versicherte die neue Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.), die Regierung werde als Erstes mit der Arbeit an einer neuen Rentenordnung beginnen, die ein Recht auf eine frühere Rente (folkepension) vorsieht. Arbeitnehmern, die aufgrund ihrer jahrelangen verschleißenden Tätigkeit nicht bis zum festgelegten Rentenalter arbeiten können, soll ein frühzeitiger Rentenbeginn ermöglicht werden.

Beschäftigungsminister Peter Hummelgaard (Soz.) sagte nun „Berlingske“, die Regierung wolle nicht die Tarifverhandlungen beeinflussen und solange warten, bis es eine Vereinbarung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gebe.

Kristian Thulesen Dahl, Chef der Dänischen Volkspartei, kritisiert das Vorgehen der Regierung. Seiner Meinung nach sollten die Verhandlungspartner die Vorschläge der Regierung kennen, bevor sie in die Tarifverhandlungen gehen. Denn diese seien gezwungen, denjenigen Dänen zu helfen, die kein Recht auf eine vorzeitige Rente erhielten, so Thulsesen Dahl in „Berlingske“.

Schärfere Töne schlägt der ehemalige Beschäftigungsminister Troels Lund Poulsen (V) an. Die differenzierte Rentenordnung der Sozialdemokraten sei ein großer Betrug an den Wählern, der nun sichtbar werde, so Poulsen. Seiner Auffassung nach wird das neue Rentenmodell nicht Realität, denn immerfort würden die Sozialdemokraten den Zeitpunkt der Veröffentlichung verschieben, moniert Poulsen.

Der Dänische Arbeitgeberverein (Dansk Arbejdsgiverforening) unterstützt das Vorgehen der Sozialdemokraten. Nach dessen Meinung ist Ruhe vor den Verhandlungen entscheidend.

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