Kulturelles Freundschaftsjahr

Senff: „Wir hoffen auf einen Boost des kulturellen Lebens“

Senff: „Wir hoffen auf einen Boost des kulturellen Lebens“

Senff: „Wir hoffen auf einen Boost des kulturellen Lebens“

Kopenhagen
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Bettina Senff hofft auf mindestens 40.000 Besucher zu den 200 Veranstaltungen. Foto: Goethe-Institut Dänemark/Emily Bennett Price, Inspire Content

Der deutsche Botschafter in Dänemark, Detlev Rünger, und die Leiterin des Kopenhagener Goethe-Instituts, Bettina Senff, haben in dieser Woche offiziell das Programm für das „Deutsch-Dänische Kulturelle Freundschaftsjahr 2020“ vorgestellt. Über 200 Veranstaltungen finden in den kommenden Monaten auf beiden Seiten der Grenze statt.

Deutsch-Dänisches Kulturelles Freundschaftsjahr 2020

2020 wird das Deutsch-Dänische Kulturelle Freundschaftsjahr 2020 durch einen regen Kulturaustausch in Deutschland und Dänemark gefeiert. Dies geschieht durch Ausstellungen, Konzerte, Theater, Debatten, künstlerische Projekte sowie Kulturtourismus.

Die Aktivitäten werden mit kulturellen Akteuren und Künstlern aus allen Bereichen der Kultur veranstaltet. Die kulturellen Aktivitäten werden von der Dänischen Botschaft in Deutschland, dem Goethe-Institut Dänemark, der Deutschen Botschaft in Dänemark und der dänischen Schloss- und Kulturbehörde koordiniert und unterstützt.

Eröffnet wurde das „Deutsch-Dänische Kulturelle Freundschaftsjahr 2020“ bereits Ende vergangenen Jahres von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod (Sozialdemokraten). In dieser Woche wurde nun das Programm offiziell vom deutschen Botschafter in Dänemark, Detlev Rünger, und der Leiterin des Kopenhagener Goethe-Instituts, Bettina Senff, im Foyer des Kopenhagener Schauspielhauses vorgestellt.

Rund 250 Gäste wurden dort vom Chef des königlichen Theaters, Kasper Holten, willkommen geheißen. Der Botschafter und die Leiterin des Goethe-Instituts machten anschließend keinen Hehl um ihre Erwartungen und ihre Vorfreude auf die kommenden Monate.

„Ich erwarte ein großartiges Kulturprogramm. Für einen überschaubaren Geldbetrag, der zur Verfügung gestellt wurde, ist wirklich viel geleistet worden. In den wenigen Monaten, die ich jetzt da bin, habe ich viele getroffen, die sich engagieren. Angefangen von der deutschen Minderheit, die eine aktive Rolle spielen wird, bis hin zum Fußballverband, den ich besucht habe, der dafür sorgt, dass Jugendfußball über die Grenze hinweg gespielt wird“, so der Botschafter nach seiner Begrüßungsrede.

Er betonte unter anderem den guten Start des Freundschaftsjahres mit der Eröffnung der Ausstellung „Tyskland“ im Nationalmuseum in Kopenhagen, die bis Mitte Januar bereits 38.000 Besucher zählte. „Wir dürfen uns auf ein Programm freuen, dass viele Gelegenheiten bieten wird, die Kultur des anderen Landes kennenzulernen.“

Der deutsche Botschafter lobte die Leistung aller Beteiligten an dem Freundschaftsjahr. Foto: Goethe-Institut Dänemark/Emily Bennett Price, Inspire Content

 

Dieses Freundschaftsjahr werde aber nicht nur Auswirkungen auf die kulturelle Zusammenarbeit Deutschlands und Dänemarks haben, auch politisch werde das Jahr viel mit sich bringen, sagt Rünger.

„Neben der Kultur wird es auch eine Anzahl politischer Begegnungen auf hoher Ebene geben – für besseres kennenlernen und bessere Zusammenarbeit“, so der Botschafter, der sich erst näher zu den Treffen äußern will, wenn diese offiziell angekündigt wurden.

Institutsleiterin hofft auf tolle Begegnungen

Nicht weniger große Erwartungen an die kommenden Monate drückte anschließend Bettina Senff aus.

„Wir hoffen auf ganz viele tolle Begegnungen von Deutschen und Dänen, und dass wir damit das Interesse füreinander wieder etwas steigern können, sodass man sich in den Ferien vielleicht wieder besuchen kommt und nicht nach Mallorca oder Thailand fährt“, so die Institutsleiterin.

Sie hat klare Vorstellungen, warum dieser kulturelle Austausch so wichtig ist.

„Die Kultur schafft es Themen und Probleme anzusprechen, die normale Politik nicht so ansprechen und auch emotional berühren kann, sodass man vielleicht auch neue, verschiedene Fassetten entwickeln kann.“

Rund 250 Gäste kamen ins Schauspielhaus in Kopenhagen. Foto: Goethe-Institut Dänemark/Emily Bennett Price, Inspire Content

 

Wie wünscht sich Bettina Senff, wird in einem Jahr das Fazit für das Freundschaftsjahr ausfallen?

„Wir hoffen, dass wir dann viele unserer neuen Kontakte ausgetestet haben und hoffentlich mit denselben Partnern auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten können. Es wäre schön, wenn die Leute zufrieden damit sind, wie wir arbeiten – und Lust darauf haben, das fortzusetzen. Wir hoffen, dass das kulturelle Leben beider Länder durch dieses Jahr einen 'Boost' bekommt“, so Senff.

Mindestens 40.000 Besucher sollen durch die rund 200 Veranstaltungen angelockt werden. „Das ist das Minimum was wir uns erhoffen, es dürfen aber auch gerne mehr werden“, sagt die Institutsleiterin.

Verschiedene Veranstaltungen

Zu den Veranstaltungen während des Freundschaftsjahres zählen unter anderem deutsch-dänische Koproduktionen wie die Aufführung von Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ am Königlichen Theater in Kopenhagen, deren Bühnenbild und Kostüme die Deutsche Katrin Nottrodt gestaltet.

Die Ausstellung „Always together – mostly happy“ zeigt im Mai 2020 in Aarhus und im September in Hamburg Werke zeitgenössischer Künstler der jungen Kunstszene Dänemarks und Deutschlands mit einem thematischen Akzent auf Kommunikation und kultureller Identität.

Das Hamburger Reeperbahnfestival wird in diesem Jahr seinen Schwerpunkt auf die dänische Musikszene legen. Und im November eröffnet die Ausstellung „Thorvaldsen & Ludwig“ in der Glyptothek in München anlässlich des 250. Geburtstags des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen.

Ein Überblick über die vielen Veranstaltungen gibt es hier.

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Europäischer Erdrutsch“