Einfach erklärt

So wurden Milliarden an Steuergeldern gestohlen

So wurden Milliarden an Steuergeldern gestohlen

So wurden Milliarden an Steuergeldern gestohlen

DN
Apenrade/Aabenraa
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Foto: Grafik: Lana Riedel

In unserer Infografik erklären wir, wie die Betrüger es geschafft haben, rund 410 Milliarden Kronen an Steuergeldern in mehreren europäischen Ländern zu stehlen.

Mit sogenannten Cum-Ex-Geschäften haben internationale Finanzexperten und Banken jahrelang Geld von den europäischen Steuerzahlern abgegriffen. Doch was sind Cum-Ex-Geschäfte überhaupt und wie funktioniert der organisierte Griff in die Steuerkassen? 

(durch Klicken oder Tippen erscheinen die genauen Beschreibungen Schritt für Schritt)

Unser Beispiel:

Investor A besitzt Aktien eines Konzerns für 150 Millionen Kronen.

Kurz, bevor die Dividende ausgezahlt wird, kauft Investor C ebenfalls Aktien des Konzerns für 150 Millionen Kronen. Er kauft sie aber nicht direkt von Investor A – sondern von Investor B. Der besitzt die Aktien aber (noch) gar nicht. Das nennt sich Leerverkauf.

Stichtag: Der Konzern zahlt Dividenden an die Aktionäre. Investor A stehen 5 Millionen Kronen zu – von denen er 3,75 Millionen Kronen ausbezahlt bekommt. Den Rest – 1,25 Millionen Kronen – behält der Konzern, um damit die Kapitalertragssteuer (25%) zu bezahlen. Investor A bekommt eine Bescheinigung, um sich die Steuern unter Umständen zurückerstatten lassen zu können.

Investor A verkauft die Aktien an Investor B (der schon 150 Millionen Kronen von Investor C dafür bekommen hat). Investor B zahlt Investor A 145 Millionen Kronen, weil sie nach der Dividendenzahlung 5 Millionen Kronen weniger wert sind.

Investor B überträgt die Aktien an seinen Käufer, Investor C. Der erhält nun Aktien, die nur 145 Millionen Kronen wert sind, obwohl er 150 Millionen bezahlt hat. Deshalb gibt ihm Investor B die Netto-Dividende von 3,75 Millionen Kronen dazu. Für die 1,25 Millionen Kronen, die noch fehlen, bekommt Investor C eine Steuerbescheinigung – schließlich sind die Steuern ja schon bezahlt.

Nun kauft Investor A die Aktien von Investor C zurück – für 145 Millionen Kronen. Ergebnis: Der Wert der Aktien und der Dividende hat sich nicht verändert. Aber zwei Investoren besitzen nun eine Steuerbescheinigung über 1,25 Millionen Kronen, von denen nur eine tatsächlich bezahlt wurde. Den Erlös aus der zusätzlichen Rückerstattung teilen sich die drei Investoren.

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