Krieg in der Ukraine

Staatsministerin fürchtet Einsatz chemischer Waffen

Staatsministerin fürchtet Einsatz chemischer Waffen

Staatsministerin fürchtet Einsatz chemischer Waffen

Ritzau/nb
Kopenhagen/Stettin
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Der Westen fürchtet eine weitere Eskalationsstufe Russlands im Krieg gegen die Ukraine. Zuletzt war bekannt geworden, dass Russland am 9. März 2022 ein Kinderkrankenhaus in Mariupol bombadiert hatte. Foto: Ukraine Military/Reuters/Ritzau Scanpix

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Russland hat Zugriff auf chemische Waffen. Der Westen befürchtet, dass das Land von ihnen Gebrauch machen könnte.

Einige Länder fürchten, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine auch chemische Waffen einsetzt. Das wäre ein Verstoß gegen internationales Recht.

Eine Furcht, die Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) teilt. Dies sagt sie während eines Besuchs des Nato-Hauptquartiers „Multinational Corps North East“ in Stettin in Polen am Donnerstagvormittag.

„Dafür gibt es ein Risiko, und niemand kann garantieren, wie das endet und wo es endet. Wir sehen ein sehr aggressives Russland und eine Invasion in ein freies europäisches Land. Wir wissen, dass Putin Zugang zu Waffen hat, von denen wir im Westen meinen, dass ihr Einsatz gegen Menschen völlig inakzeptabel ist. Das Risiko besteht allerdings“, sagt Frederiksen.

Die Welt muss aufmerksam sein

Die USA haben mitgeteilt, dass die Welt achtsam verfolgen müsse, ob Russland chemische oder biologische Waffen zum Einsatz bringt.

Wir wissen, dass Putin Zugang zu Waffen hat, von denen wir im Westen meinen, dass ihr Einsatz gegen Menschen völlig inakzeptabel ist. Das Risiko besteht allerdings.

Mette Frederiksen (Soz.), Staatsministerin

Russland hat unter anderem seine Hand über Syrien gehalten, das chemische Waffen während des Bürgerkriegs verwendete, wodurch Millionen von Menschen zur Flucht gezwungen wurden und Tausende starben.

Russland ist zu einem früheren Zeitpunkt beschuldigt worden, bei Attentatversuchen gegen Sergej Skripal in Salisbury in England 2018 und gegen den Oppositionspolitiker Alexej Navalnyj in Russland im Jahr 2020 chemische Waffen verwendet zu haben.

Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen

In der vergangenen Woche leitete der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag eine offizielle Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine ein. Der Gerichtshof hat begonnen, entsprechende Beweise zu sammeln.

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