Diskussionen im Unterricht

Unterrichtsministerin wünscht sich mehr Islamkritik im Schulunterricht

Unterrichtsministerin wünscht sich mehr Islamkritik im Schulunterricht

Unterrichtsministerin wünscht sich mehr Islamkritik im Schulunterricht

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: dpa

Die demokratische Bildung der Schüler wird von der nichtwestlichen Einwanderung herausgefordert, meint Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz). Sie möchte Diskussionen über den Islam im Klassenraum hervorbringen.

Die demokratische Bildung der Schüler wird von der nichtwestlichen Einwanderung herausgefordert, meint Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz). Sie möchte Diskussionen über den Islam im Klassenraum hervorbringen.

In wenigen Wochen läuten die Schulglocken wieder zum Unterrichtsanfang an den vielen Volksschulen des Landes. Von denjenigen, die dann ihre Schullaufbahn im dänischen Schulsystem angefangen, werden rund zehn Prozent einen nicht-westlichen familiären Hintergrund haben, meint Unterrichtsministerin Merete Riisager. Sie wünscht sich deshalb mehr Islamkritik im Unterricht, wie die Tageszeitung Kristeligt Dagblad berichtet.

„Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass jede Generation die Demokratie wieder neu für sich erfindet. Deshalb muss die Islamkritik ein Teil des Religionsunterrichtes sein“, so Riisager. Ihr zufolge sollten alle Bürger, ungeachtet der Herkunft, die Demokratie verstehen. „Und die Voraussetzung hierfür ist, dass man sich reflexiv zu seinen eignen Texten verhält“, meint Riisager zu Kristeligt Dagblad.

Riisager wünscht sich insbesondere Diskussionen im Klassenraum über Gleichstellung der Geschlechter, Juden und Homosexuelle. Ihr zufolge ist die Kritik über das Christentum schon ein integrierter Teil des Unterrichts. „Doch das soll auch für alle anderen Religionen gelten“, so die Unterrichtsministerin.

Der Vorsitzender des Religionslehrervereins, John Rydahl, ist nicht gleicher Meinung wie Merete Riisager. „Der Islam wird schon seit geraumer Zeit im Unterricht kritisch behandelt. Doch vielen Lehrern fehlen die fachlichen Voraussetzungen solche Situationen handhaben zu können“, sagt Rydahl zu Kristeligt Dagblad.  Er setzt fest, dass es nicht Aufgabe der Schule sei, die heimischen Werte infrage zu stellen, sondern den Schüler beizubringen, wie sie sich kritisch verhalten.

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